Essen. Kroatien besitzt so viele Inseln wie kein anders Land in Europa. Zwar ist ein Großteil der 1200 Eilande unbewohnt, doch die rund 50 bewohnten Inseln haben einiges zu bieten. Viel Natur, lange Strände und idyllische Dörfer zum Beispiel. Zu welchen Inseln sich eine Reise lohnt, erfahren Sie hier.

Mehr als 1200 Inseln und weniger als 50 davon bewohnt: Kein Land in Europa zählt so viele unterschiedliche Inseln und Eilande wie Kroatien. Ganz gleich, ob die Liebesinsel Rab, die Insel Brac mit ihrem berühmten Goldenen Horn oder das großflächige Inselmosaik der Kornaten – jede kroatische Insel in der Adria ist völlig anders.

Rab: Insel der Liebenden

Der Name Rab bedeutet so viel wie dunkel. Gemeint ist damit aber nicht etwa fehlendes Licht, denn das gibt es auf der 91 Quadratkilometer großen Insel in der Kvarner Bucht in Form von 2500 Sonnenstunden im Jahr reichlich. Gemeint ist „dunkel“ im Sinne von bewaldet. Die Insel besteht aus einem weitgehend vegetationslosen Nordteil und einem grünen, dicht bewaldeten Südteil.

Von den Einheimischen wird Rab auch die Liebesinsel genannt. Das hat einen einfachen Grund: 1936 badete der britische König Eduard VIII. mit seiner späteren Gemahlin Wallis Simpson in der Bucht von Kandarola nackt im Meer – und das mit Genehmigung der jugoslawischen Behörden. Auch heute noch lässt sich an den tollen Stränden rund um Rab gut hüllenlos baden, zum Beispiel bei Suha Punta. Ganz im Norden gibt es sogar einige feine Sandstrände. Und auch sonst verdient die Insel den Beinamen Liebesinsel, denn kaum irgendwo sonst sind die Bewohner so liebenswert wie hier.

Brac: Heimat des Goldenen Horns

Weltbekannt und doch ein Geheimtipp: Brac, die drittgrößte kroatische Insel, hat mit Zlatni Rat, dem Goldenen Horn, einen der bekanntesten Strände Europas. Doch wer sich auf Brac abseits der berühmten Landmarke, die wie ein Speer in das Adriatische Meer ragt, aufhält, der findet vor allem eins: verträumte Fischerdörfer und einsame, wunderschöne Buchten.

In kleinen Häfen wie denen von Milna und Sutivan schaukeln friedlich die Fischerboote, Fischtavernen laden zum Verweilen ein. Doch wie auf dem Festland hat sich auch auf Brac in den vergangenen Jahren neben der rustikalen auch eine junge, moderne Küche entwickelt. So wie im Matea Tonsic und Ela Vrsalovic in der „Tavern Bokuncin“ im Hafen von Sutivan. Auf den Tisch kommen hier Spezialitäten wie Sepia-Risotto und gegrillte Thunfisch-Steaks mit Kartoffeln und Mangold. Und auch das gibt es auf Brac: Im Örtchen Selca im Inselsüden steht eine Statue von Hans-Dietrich Genscher. Der ehemalige deutsche Außenminister wird in Kroatien bis heute verehrt, weil er 1991 entscheidend zur Anerkennung der Unabhängigkeit des Landes beigetragen hat.

Lopud: Einsames Wanderparadies

Die winzige Insel Lopud nordwestlich von Dubrovnik ist Teil der Elaphiten. Lopud hat eine Fläche von gerade einmal 4,63 Quadratkilometern, doch die haben es in sich. In der Bucht an der Nordwestseite liegt das einzige Dorf der Insel. Das gleichnamige Lopud ist mit seiner Kirche Sveti Marije od Špilice und der imposanten alten Burgruine Kaštio nicht nur ein malerischer Ort, sondern auch Ausgangspunkt für eine der schönsten Wanderungen der südlichen Adria. Denn in den vergangenen Jahren wurden viele der alten Stufenwege und Maultierpfade zu perfekten Wanderwegen ausgebaut. Der wunderbare Rundweg führt vorbei an der Festungsruine und an einigen Kirchen und Kapellen an die steile und felsige Nordostseite der Insel. Von dort erstreckt sich ein einmaliger Blick auf die umliegenden Inseln und das Festland.

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Viele Tagesbesucher kommen mit dem Schiff aus Dubrovnik, die meisten von ihnen auch zum Baden, denn von den 11,5 Kilometern Küstenlinie bestehen 1,2 aus tollem Sandstrand. Bis auf einige wenige Fahrräder und Vespas gibt es auf Lopud keinen Verkehr.

Kornaten:Hundertfaches Inselreich

Nicht eine, sondern gleich 89 Inseln: Das ist der Nationalpark Kornaten an der dalmatinischen Küste zwischen den Städten Zadar und Šibenik. Zählt man die Inseln außerhalb des 1980 zum Nationalpark erklärten Gebiets dazu, kommt man je nach Zählweise sogar auf 125 bis 150 Eilande und Riffe. Die verkarsteten Inseln sind nur spärlich bewachsen: ein paar Pinien, ein paar Büsche, sonst nichts. Auch Menschen sind eine Rarität. Nur eine einzige Schäferfamilie soll das ganze Jahr über durchgehend auf den Kornaten wohnen.

Dafür gibt es einige Sehenswürdigkeiten: Zum Beispiel die Festung Tureta auf der Insel Kornat, im sechsten Jahrhundert gebaut, um Piraten abzuwehren, und die kleine Kapelle Maria von Tarac aus dem 17. Jahrhundert, in der sich einst Seefahrer ihren Segen holten. Die eigentliche Attraktion aber sind die unzähligen türkisfarbenen Buchten, von denen eine schöner ist als die andere. Wer von Zadar aus mit einem der kleinen Ausflugsboote unterwegs ist, zum Beispiel mit der Mikado von Kapitän Dragan Pikunic, der findet in ganz Kroatien wohl keinen schöneren und einsameren Ort, um sich im kristallklaren Wasser der Adria zu erfrischen.

Weitere Informationen gibt es bei der Kroatischen Zentrale für Tourismus, Tel.: 089/22 33 44, www.kroatien.hr