Essen. Im Sommer ist es nicht unüblich, dass viele Familien mit dem Auto ins Ausland verreisen. Um Pannen zu vermeiden, sollten Sie vor Reiseantritt das Auto durchchecken. Neben Ölstand und Reifendruck sollte auch die verpflichtende Ausrüstung überprüft werden, die andere Länder vorschreiben.

Sommerzeit ist Reisezeit, und mit dem Ferienbeginn rollt die erste Autoreisewelle an. Neben Ölstand und Reifendruck sollte bei der Fahrt ins Ausland auch nachgeschaut werden, was dort verpflichtend zur Autoausstattung gehören muss und was im Fahrzeug verboten ist. Denn teilweise drohen empfindliche Strafen. „Vor allem in den skandinavischen Ländern und auch in der Schweiz sind Bußgelder bei Verkehrsverstößen besonders hoch“, sagt Katharina Lucà vom ADAC.

Neben Verbandszeug und Warndreieck muss auch die Warnweste europaweit mitgeführt werden, seit 1. Juli 2014 ist sie in Deutschland Pflicht. In Italien, Kroatien und Tschechien sind sogar Warnwesten für alle Insassen mitzuführen. „Warnwesten sind in Baumärkten erhältlich, in gut sortierten Tankstellen und bei Autozubehörhändlern“, weiß Cathrin von der Heide vom Automobilclub von Deutschland (AvD). In Österreich kostet das Fehlen der Warnweste 14 Euro vor Ort, bei einer Anzeige kann es viel, viel teurer werden: bis zu 2180 Euro laut AvD. Wichtig ist deshalb, auch Mietwagen im Ausland auf Warnweste & Co. zu überprüfen. „Als Fahrer ist man verantwortlich“, sagt von der Heide. Fehlt die Weste, könne man beim Vermieter eine anfordern.

Ersatzbirnen in Osteuropa
Häufig verlangt wird ein Set von Ersatzbirnen, etwa in Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien oder Tschechien. Die Vorschrift gilt jedoch nur für Lichtquellen, die selber ausgetauscht werden können, nicht bei Xenon- oder LED-Leuchten.

Feuerlöscher in Griechenland und der Türkei
In manchen Ländern ist ein Feuerlöscher an Bord Pflicht, etwa in Griechenland und der Türkei. In Polen gilt diese Regel nicht für Urlauber, sondern nur für dort zugelassene Fahrzeuge, weiß Katharina Lucà vom ADAC.

Alkoholtester in Frankreich
Die französische Forderung, mindestens ein Alkoholtest-Set, den „èthylotest“, im Auto mit sich zu führen, wurde 2013 zunächst ausgesetzt. Ein Grund dafür war, wie Cathrin von der Heide vom AvD informiert, „dass die Alkoholtest-Sets auch an Tankstellen, in Supermärkten und Apotheken selten beziehungsweise nicht erhältlich waren“. Seit Frühjahr 2014 gilt in Frankreich zwar wieder die Pflicht, einen Einweg-Alkoholtester im Fahrzeug dabei zu haben, „Strafen beziehungsweise Bußgelder drohen allerdings nicht“, weiß ADAC-Expertin Katharina Lucà.

Alleingänge in Sachen Abschleppseil, Navigationsgerät und Hunde
In Bosnien-Herzegowina ist die Mitnahme eines Abschleppseils vorgeschrieben, in der Slowakei darf das an der Windschutzscheibe angebrachte Navigationsgerät das Sichtfeld des Fahrers nicht einschränken. Und in Spanien müssen mitfahrende
Hunde angeschnallt, durch ein Gitter vom Fahrerraum getrennt werden oder in einer Box reisen.

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Reservekanister in Osteuropa, Griechenland und Skandinavien
Nicht nur auf die Mitführpflicht sollte bei Autoreisen geachtet werden – genauso auf ein mögliches Mitführverbot, meist den Reservekanister betreffend. In Kroatien, Ungarn, Rumänien oder Bulgarien darf laut AvD Reservesprit weder ein- noch ausgeführt werden, in Griechenland ist das Mitführen von Kraftstoff im Reservekanister ganz verboten. Das Gleiche gilt bei der Nutzung von Autofähren in den skandinavischen Ländern und nach Großbritannien und Irland.

Rauchen in Griechenland
In Griechenland ist das Rauchen im Auto verboten, wenn Kinder unter zwölf Jahren mitfahren. „Verstöße werden auch bei im Ausland zugelassenen Fahrzeugen mit 1500 Euro geahndet“, warnt von der Heide.

Smogalarm in Ungarn
Bei Smogalarm in Budapest dürfen zwischen 6 und 22 Uhr an ungeraden Tagen nur Fahrzeuge mit ungeraden Zahlen auf dem Kennzeichen fahren, an geraden Tagen nur Fahrzeuge mit geraden Zahlen. Wer sich nicht daran hält und erwischt wird, zahlt rund 280 Euro.