Berlin. Ein gemäßigtes und gleichmäßiges Tempo auf Autoreisen schont nicht nur die Nerven des Fahrers, sondern spart auch jede Menge Sprit. Denn wer nicht häufig abbremst und danach wieder stark beschleunigen muss, verbraucht deutlich weniger. Bei weiten Strecken ist eine Zwischenübernachtung empfehlenswert.
Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt, sollte auf gemäßigte und gleichmäßige Geschwindigkeit setzen, statt zu rasen. Sofern es die Verkehrslage hergibt, sei 120 km/h ein vernünftiges Reisetempo auf der Autobahn, sagt Gerd Lottsiepen vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). "Bei dieser Geschwindigkeit ist der Verbrauch nicht allzu hoch und der Stress für den Fahrer relativ gering."
Die Zeitersparnis durch schnelles Fahren werde oft überschätzt. Das sei auf langen Strecken außerdem extrem anstrengend. "Fahrer brauchen dann mehr Pausen, wodurch die Zeitersparnis wieder eingeholt wird", gibt Lottsiepen zu bedenken. Der Spritverbrauch steigt bei hoher Geschwindigkeit stark: Ein VW Golf 1.4 TSI verbrauche bei 100 km/h um die 5 Liter, bei 140 km/h bereits 8 Liter, rechnet er beispielhaft vor.
Zwischenübernachtung bei längeren Strecken ratsam
Wichtig sei vorausschauendes Fahren: Ständiges Abbremsen und anschließendes Beschleunigen kostet viel Sprit, erläutert Lottsiepen. Besser sei es, "den Schwung zu nutzen" - etwa bei bei einem überholenden Lkw nicht dicht auffahren, sondern frühzeitig Tempo rausnehmen und an den Laster heranrollen. Das Auto verliert weniger Geschwindigkeit und muss anschließend nicht so stark beschleunigt werden.
Bei weiten Strecken rät Lottsiepen zu einer Zwischenübernachtung. "Eine Fahrtzeit von 16 Stunden, etwa nach Italien, ist selbst bei regelmäßigen Pausen zu viel." Abgesehen vom steigenden Unfallrisiko kommen Reisende nach so einer Tour kaputt und erschöpft an. Lieber sollten sie einen schönen Ort auf der Route suchen und dort für eine Nacht einen Stopp einplanen. (dpa)