Berlin. Die Unruhen in Thailand nehmen kein Ende, im Gegenteil: Nun hat der Armeechef Prayuth Chan-ocha das Kriegsrecht ausgerufen. Während Thailand weiterhin ohne funktionierende Regierung dasteht, wächst bei Touristen die Unsicherheit. Hier erhalten Reisende Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Erneute Eskalation in Thailand: In der Nacht zum Dienstag hat das thailändische Militär im gesamten Land das Kriegsrecht ausgerufen. Immer wieder gab es in den vergangenen Monaten Proteste und gewaltsame Auseinandersetzungen. Antworten auf die wichtigsten Fragen für Reisende:
Wie sieht aktuell die Lage im Land aus?
Bislang herrscht sowohl an den Flughäfen als auch im öffentlichen Nahverkehr Normalbetrieb, erklärt die thailändische Tourismusbehörde. Banken und Shopping-Malls seien wie gewohnt geöffnet, Sehenswürdigkeiten im gesamten Land uneingeschränkt zugänglich.
Gibt es besondere Verhaltensregeln?
Die Tourismusbehörde empfiehlt Reisenden, sich von Demonstrationen, Kundgebungen und Menschenaufläufen fernzuhalten. Sicherheitshalber sollten sie zudem mehr Zeit für den Transfer zum Flughafen einplanen, da es vereinzelt zu Straßenkontrollen kommen könnte. Nächtliche Ausgangssperren gebe es derzeit nicht. Auch das Auswärtige Amt rät, Demonstrationen und Menschenansammlungen im gesamten Bangkoker Stadtgebiet sowie auch in anderen Landesteilen zu meiden.
Was können Urlauber vor Ort tun, um auf Nummer sicher zu gehen?
"Reisende vor Ort sollten Kontakt zum Veranstalter aufnehmen und sich erkundigen, ob dieser Änderungen am Reiseverlauf plant", empfiehlt Sabine Fischer-Volk von der Verbraucherzentrale Brandenburg in Potsdam. "Kommt es zu Beeinträchtigungen, etwa, weil Ausflüge ausfallen oder andere Leistungen nicht erbracht werden, liegt ein Reisemangel vor, und ich kann vom Veranstalter einen Teil des Reisepreises zurückfordern", erläutert Fischer-Volk. Rucksacktouristen bleibe indes nur, sich im Internet über die aktuelle Lage zu erkundigen, zum Beispiel auf der Seite des Auswärtigen Amtes oder der thailändischen Tourismusbehörde.
Sollte ich eine bereits gebuchte Thailand-Reise stornieren?
"Möchte ich die Reise nicht antreten, riskiere ich derzeit Stornogebühren", erklärt Fischer-Volk. Allerdings könne man den Reiseveranstalter bitten, die Reise umzubuchen - möglicherweise zeigt er sich kulant.
Wie reagieren die Veranstalter auf die Situation?
"Unsere Mitarbeiter vor Ort melden uns, das unsere Gäste bislang keine Einschränkungen hinnehmen müssen", sagt Anja Braun vom Veranstalter Tui. Deshalb beschränke man sich derzeit darauf, sie über die aktuelle Situation und die aktuellen Entwicklungen zu informieren. Keine Einschränkungen sieht derzeit auch Mathias Brandes von Thomas Cook/Neckermann. Die meisten Touristen würden Bangkok ohnehin nur als Zwischenstopp nutzen, die große Zahl der Gäste befinde sich in Phuket. "Die Lage ist ruhig, wir weisen unsere Gäste lediglich auf mögliche Verzögerungen beim Transfer hin. Kostenlose Stornierungen sind bislang nicht möglich", sagt Sprecherin Angela de Sando von den Bausteinveranstalter von DER Touristik.
Wie viele deutsche Touristen befinden sich überhaupt vor Ort?
Relativ wenig: Tui spricht zum Beispiel von rund 180 Tui-Gästen in Bangkok und Umgebung und 730 in anderen Regionen des Landes. "Die Hauptsaison ist im Winter, jetzt, in der Nebensaison, befinden sich nur noch vergleichsweise wenig Touristen im Land", sagt Sibylle Zeuch vom Deutschen Reiseverband (DRV). Natürlich würden die Mitgliedsunternehmen die Lage vor Ort weiter sehr genau beobachten und seien auf alle Eventualitäten vorbereitet - derzeit sehe es jedoch nicht danach aus, dass sich die Situation weiter verschärfe. (dpa/tmn)