München. Wer eine Reise nach Afrika, Asien oder Lateinamerika plant, sollte sich vor Malaria schützen. Urlauber können Mücken abschreckende Mittel auf die Haut auftragen oder Kleidung und Moskitonetze mit Insektiziden imprägnieren, rät Prof. Thomas Löscher anlässlich des Weltmalariatages.
Wer in die Tropen reist, sollte sich in vielen Regionen vor Malaria schützen. Auslöser der Erkrankung ist ein winziger Parasit, der meist durch Stechmücken in den menschlichen Körper gelangt. Die Symptome wie Fieber, Gelenkschmerzen, Kopfweh oder Erbrechen treten meist 10 bis 15 Tage nach dem Stich auf.
Werden sie nicht medikamentös behandelt, können sie lebensbedrohlich werden. Wie Urlauber sich am besten vor schützen, erklärt Prof. Thomas Löscher, Leiter der Abteilung Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität in München anlässlich des Weltmalariatags am Freitag (25. April).
Wie lassen sich Mücken vom Körper fernhalten?
Prof. Thomas Löscher: In erster Linie bieten sich sogenannte Repellents an. Diese mückenabschreckenden Mittel enthalten meist den Wirkstoff DEET und werden direkt auf die Haut aufgetragen. Für Schwangere und Kinder eher geeignet ist laut Löscher der Wirkstoff Icaridin. Allerdings hält die Wirkung von Repellents nur wenige Stunden an und muss dann erneuert werden. Werden Kleidung und Moskitonetze mit Insektiziden imprägniert, bieten sie zwei bis drei Monate Schutz.
Wann und wo ist ein Moskitonetz hilfreich?
Löscher: Netze sind Löscher zufolge an allen Orten sinnvoll, an denen Stechmücken und andere blutsaugende Insekten vorkommen - auch außerhalb von Malariagebieten. Ein Netz schirme den darunter liegenden Menschen zum Beispiel auch von Mücken ab, die das Dengue-Fieber übertragen.
Ist es sinnvoll, schon vor dem Urlaub Medikamente einzunehmen?
Löscher: Vorbeugende Medikamente gegen Malaria können starke Nebenwirkungen haben. Urlauber sollten sie nur nehmen, wenn sie in Gebiete mit hohem Malaria-Risiko reisen und wenn das Risiko höher ist, an Malaria zu erkranken, als an den seltenen, aber starken Nebenwirkungen zu leiden, erklärt der Mediziner.
Haben sich Urlauber mit dem Erreger infiziert, verschreiben Ärzte ihnen meist ein Kombinationspräparat auf der Basis von Artemisininen. Bei schwerer Erkrankung müssen Medikamente intravenös gegeben werden.
Wo finde ich heraus, ob mein Urlaubsgebiet betroffen ist?
Löscher: Malaria tritt vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika auf. Reisende können sich auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin informieren. (dpa)