Berlin. . Ganz bequem von Zuhause aus: Ein Drittel der Deutschen plant den Urlaub online und verbringt dafür Stunden vor dem Bildschirm. Das Angebot von Vergleichsportalen und Online-Reisebüros ist mittlerweile jedoch kaum mehr zu überblicken. Worauf Verbraucher achten müssen.

Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen: 78 Prozent wollen dieses Jahr mindestens eine Urlaubsreise von fünf Tagen oder länger antreten. 55 Millionen Menschen werden dabei unterwegs sein und geschätzte 64 Milliarden Euro ausgeben. Ein neuer Rekord, wie die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen berichtet. Hinzu kommen fast 80 Millionen Kurzreisen bis zu vier Tagen, für die Reisende dieses Jahr noch mal rund 20 Milliarden Euro locker machen werden.

Mächtiger Treiber dabei ist – wie in so vielen Branchen – das Internet. Buchte 2005 nur jeder zehnte Deutsche seinen Urlaub mit der Maus, macht das heute schon jeder dritte. Der Klick vor Reiseantritt ist längst Standard, das Reisebüro an der Ecke wird zur bedrohten Spezies.

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Die Vorteile der Online-Reiseplanung liegen auf der Hand: Das Angebot ist riesig und noch nie gab es so eine große Preistransparenz und so viele günstige Angebote wie heute. Im Netz wimmelt es von Flugvermittlern, Preisportalen und Online-Reisebüros. Für Laien ist es nahezu aussichtslos, hier den Überblick zu wahren. Ein paar Tipps, wie man trotzdem günstig und sicher in den Urlaub surft:

Portal Checkfix schneidet gut ab

Die Planung für Flugreisen beginnt am besten mit einem Flugpreisportal. Die Vergleichsportale bieten selbst keine Flüge an, verschaffen Verbrauchern aber einen Überblick über Anbieter und Preise. Die Suchmaschinen listen die Preise der Airlines selbst und die Offerten von Flugvermittlern wie Expedia, Opodo oder Flüge.de auf. Das Deutsche Institut für Service-Qualität fand indes „erstaunliche Abweichungen“ bei der Preisanalyse. Bei einem Drittel aller Preisabfragen war das Angebot gar nicht mehr verfügbar.

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Am besten schnitt das Portal Checkfelix vor Momondo und Swoodoo ab. Oft weichen die Preise der Suche auch von den tatsächlichen Reisekosten am Ende des Buchungsvorgangs ab, weil hohe Service- oder Kreditkartengebühren hinzukommen. Tipp: In den meisten Fällen hat es sich bewährt, nach der Suche bei dem Vergleichsportal direkt auf den Seiten der Fluggesellschaft zu buchen.

Hier ist meist der Service besser, Umbuchungen sind günstiger und während des Buchungsvorgangs werden Kunden auch mit weniger Zusatzofferten malträtiert. Dafür sollte man in Kauf nehmen, vielleicht ein paar Euro mehr zu zahlen als bei den Flugvermittlern. Die Unterschiede sind meist klein. Nur wenn ein Vermittler deutlich günstiger ist als die Fluggesellschaft, etwa bei einem Langstreckenflug, empfiehlt sich die Buchung dort.

Daten unbedingt noch mal checken

Doch Vorsicht: Bei einer Online-Buchung sollten Verbraucher bei jedem Schritt genau aufpassen. So können falsch gesetzte Häkchen die Reise unnötig teuer machen. Zahlen- und Buchstabendreher bedrohen bei falschen Reisedaten oder Namen womöglich den ganzen Urlaub. Deshalb: Vor dem letzten Klick alles noch einmal gewissenhaft prüfen. Der Verband Internet Reisevertrieb (VIR) empfiehlt, bei der Buchung auch die Sicherheit genau im Auge zu behalten.

„Der Kunde sollte möglichst unkompliziert Angaben zur Identität des Online-Anbieters finden können“, rät die Interessengemeinschaft der Online-Reiseportale, in dem Branchengrößen wie Expedia, Lastminute.de und Ebookers organisiert sind. Schwarze Schafe verschleiern gerne ihre Identität, operieren mit teuren 0900-Rufnummern oder bauen Fallstricke in ihre AGB ein.

So klappt’s mit dem besten Angebot

Flugpreisportale wie zum Beispiel Checkfelix, Swoodo oder Kayak sind die erste Anlaufstelle bei der Suche nach billigen Flügen.

Das privatwirtschaftliche „Deutsche Institut für Service-Qualität“ hat die Anbieter nun getestet:
www.disq.de/2013/20130729-Flugpreisportale.html

Die Mitgliedsunternehmen des VIR verpflichten sich, sensible Kundendaten zu schützen, Beratung anzubieten und ihre Buchungssysteme vom TÜV zertifizieren zu lassen (nähere Angaben zur Selbstverpflichtung der Branche und angeschlossenen Anbietern unter: www.v-i-r.de).

Urlaubsplanung: Deutsche verbringen Stunden vorm PC

Die Stiftung Warentest befand in ihrem letzten Test, der allerdings anderthalb Jahre zurückliegt, nur drei Reiseportale für Pauschalreisen im Netz für gut (www.test.de, test 11/2012). Bei Pauschalreisen sollten Verbraucher ohnehin ganz genau aufpassen, sonst entpuppt sich das vermeintliche Schnäppchen womöglich als teure Fehlbuchung.

„Beim Preisvergleich muss genau geprüft werden, ob die Leistungen identisch sind“, warnen die Reiseexperten des VIR. Reisetermin, Flughafen, Hotel, Verpflegung, Transfer – bei einer Paketleistung gibt es schließlich unzählige Möglichkeiten, das Paket zu packen. Man kommt also nicht umhin, die Angebote der Veranstalter sorgfältig unter die Lupe zu nehmen. Dafür investieren die Deutschen allerdings auch einige Zeit. Fast zehn Stunden verbrachten sie zuletzt im Durchschnitt vor dem Rechner mit der Urlaubsplanung.