Essen. Während der Fußball-Weltmeisterschaft bleibt der Deutsche lieber zu Hause und verpasst kein Spiel. Das ist schlecht für die Reisebranche, die mit besonderen Angeboten reagiert. Auf der Europa 2 beispielweise wird ein eigenes WM-Programm angeboten, das mehr bietet als bloße Live-Übertragung.
Eine Fußball-Weltmeisterschaft ist seit jeher ein Hemmschuh für Reisebuchungen, da die Deutschen aus Angst „etwas zu verpassen“ lieber zu Hause bleiben. Entsprechend vielfältig sind die Bemühungen der Reiseindustrie, die Urlauber doch für eine Ferienreise zu gewinnen. Die Reederei Hapag-Lloyd-Kreuzfahrten beispielsweise setzt mit einem eigenen WM-Programm an Bord der Europa 2 einen zusätzlichen Anreiz für Fußballfans, ihren Urlaub mit dem Sportereignis zu verknüpfen. Wir sprachen mit TV-Moderator Jörg Wontorra, der gemeinsam mit Fußball-Experten und ehemaligen Nationalspielern fünf Wochen lang für WM-Stimmung auf hoher See sorgt.
Herr Wontorra, muss es für einen echten Fußballfan nicht der blanke Horror sein, die WM-Zeit auf hoher See zu verbringen?
Jörg Wontorra: Irgendwie sind wir Deutschen in dieser Beziehung speziell. Tatsächlich wollen viele während der WM nicht von zu Hause weg. Dabei verfolgen sie die Spiele letztlich auch nur vor dem Fernseher. Bei unserer WM-Reise bieten wir abgesehen von der Live-Übertragung der Spiele dagegen deutlich mehr. Nämlich Infotainment sowie exklusive Einblicke aus erster Hand in die Hintergründe der Bundesliga und der Nationalmannschaft. Zudem bietet der geschlossene Raum eines Kreuzfahrtschiffs eine hervorragende Plattform, um sich zwanglos mit den Gästen auszutauschen und spannende Kontakte zu knüpfen.
Was genau ist geplant?
Wontorra: Wir haben wechselnde Experten an Bord, die vor und nach den jeweiligen Spielen gemeinsam mit mir die Geschehnisse analysieren. Sowohl mit Sachverstand als auch mit einem launigen Augenzwinkern. Wir sind ja inzwischen gewissermaßen ein Bestandteil der Unterhaltungsindustrie. Mit dabei sind beispielsweise Horst Heldt, Heribert Bruchhagen, Michael Rummenigge, Rainer Bonhof, Uli Stein, Manni Breuckmann, Olaf Thon und Clemens Tönnies, um nur einige zu nennen. Am 15. Juni wird zudem der „Doppelpass“ live von Bord übertragen.
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Die Spiele sollen auf Großbildleinwand live auf dem Pooldeck übertragen werden. Keine Angst vor einer Sendestörung?
Wontorra: Ein technischer Aussetzer wäre natürlich schrecklich. Aber gehen Sie mal davon aus, dass wir solche Situationen bestmöglich überbrücken würden. Zur Not schalten wir auch die Radioreportage zu.
Der Einsatz auf der Europa 2 ist nicht Ihre erste Kreuzfahrt. Was mögen Sie an dieser Reiseform?
Wontorra: Richtig, ich war schon fünf Mal mit einem Schiff unterwegs und ich bin inzwischen ein echter Kreuzfahrt-Fan. Ich finde es einfach toll, jeden Tag in einer neuen spannenden Destination zu sein, ohne jedes Mal den Koffer neu packen zu müssen. Außerdem freue ich mich schon auf den Golf-Simulator auf der Europa 2. Da stehen mir über 4000 Plätze zur Auswahl.