Bangkok. Die Massenproteste in Thailands Hauptstadt halten weiter an - mit zahlreichen Konsequenzen für die Touristen vor Ort. So raten diverse Reiseveranstalter noch immer dringend davon ab, sich in die Nähe der Demonstrationen zu begeben. Da die Lage insgesamt aber nicht als sehr kritisch eingestuft wird, werden bei Stornierungen weiterhin Gebühren fällig.
Urlauber in Bangkok müssen sich zum Wochenbeginn auf Ausschreitungen und chaotische Verkehrsbedingungen einstellen. Vor allem für den Weg zum Flughafen sollten Reisende daher in den kommenden Tagen deutlich mehr Zeit einplanen. Das gelte für die Gäste der beiden Internationalen Flughäfen Suvarnabhumi und Don Mueang, teilt die Flughafenverwaltung in der thailändischen Hauptstadt mit. Am Montag empfahl das Auswärtige Amt in Berlin wegen der Massenproteste einen Zeitpuffer von vier Stunden vor dem Abflug. Der Betrieb auf dem Flughafen laufe normal.
Am Montag gingen erneut Zehntausende auf die Straßen. Die Massenproteste halten seit Wochen an. Thailands Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra löste das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Die Demonstrationen konzentrieren sich auf öffentliche Einrichtungen und Ministerien in der Innenstadt. Reisende sollten Proteste und Menschenansammlungen meiden, rät das Auswärtige Amt.
Bisher kaum Stornierungswünsche
Stornierungswünsche oder Umbuchungen von Deutschen, für die eine Reise nach Thailand kurz bevorsteht, seien bei den Veranstaltern bislang kaum eingegangen. "Solche Anfragen gibt es bei uns im Moment gar nicht", sagt eine Sprecherin von Thomas Cook und Neckermann. "Wir haben lediglich in der letzten Woche zwei Ausflüge in der Innenstadt nicht angeboten." Das habe aber vor allem an den schlechten Verkehrsbedingungen wegen der Demonstrationen gelegen. Derzeit seien allerdings auch nicht besonders viele Gäste des Veranstalters vor Ort. Die Hauptsaison für Thailand-Reisen beginne bei Thomas Cook und Neckermann um Weihnachten.
Beim Studienreisen-Spezialisten Studiosus habe die Saison bereits im Oktober begonnen. Bislang habe noch kein Kunde seine anstehende Reise umbuchen oder stornieren wollen, sagt ein Studiosus-Sprecher. "Wir verzeichnen im Moment sogar Eingänge für Thailand-Reisen." Ganz spurlos gehen die Proteste aber auch an den Kunden des Veranstalters nicht vorüber. "Wir meiden die Innenstadt und routen zum Beispiel Tagesausflüge um." Die Buchungslage sei derzeit gut. "Sogar deutlich über dem Vorjahr."
Marktführer Tui habe bislang ebenfalls lediglich Ausflüge in der Innenstadt, aber noch keine ganze Pauschalreise abgesagt. "Wir beobachten die Lage genau und haben die Reisenden vor Ort über die Einschätzung des Auswärtigen Amtes informiert."
Bei allen Veranstaltern gelten derzeit die allgemeinen Reisebedingungen. Wollen Kunden ihren Thailand-Trip derzeit aus Angst vor den Unruhen umbuchen oder stornieren, müssen sie die üblichen Gebühren dafür selbst tragen. Die Lage vor Ort sei noch nicht so kritisch, dass die Veranstalter die Kosten dafür übernehmen. (dpa)