Essen. Für Piloten wird es zunehmend schwieriger, ihr Flugzeug auch in kritischen Situationen souverän zu steuern. Zu diesem Ergebnis ist die Studie der US-Luftfahrtbehörde FAA gekommen. Die Behörde sieht den Grund dafür in der Technik, die den Piloten dazu verleite, sich immer stärker auf die Automatik zu verlassen.
Eine neue Studie der US-Luftfahrtbehörde FAA ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Piloten zunehmend Probleme haben, ihre Flugzeuge sicher durch kritische Situationen zu steuern.
Auch eine Ursache für diese alarmierende Erkenntnis konnte ermittelt werden: Piloten verließen sich zu stark auf die Automatik, beherrschten aber anderseits die ihnen im Cockpit zur Verfügung gestellte Technik nicht mehr richtig. Es fehle ihnen vertieftes Wissen darüber, wie sie die Bahn der Flugzeuge stabil halten könnten.
Piloten verlernen das Fliegen
Die Piloten selbst beklagten sich immer öfter über ein Zuviel an Informationen: Die Informationsdichte im Cockpit habe sich „auf ein Besorgnis erregendes Maß gesteigert“, so die Autoren der Studie. Eine Expertengruppe der US-Luftfahrtbehörde appellierte daher jetzt an die Industrie, die Cockpits so zu gestalten, dass sie „aus der Perspektive des Personals“ verständlich seien. Während Bordelektronik das Fliegen über Jahrzehnte hinweg sicherer machte, zeige sich nun eine Kehrseite dieser Entwicklung, so die Studie weiter. Immer mehr Piloten seien mit „komplexen Bordsystemen überfordert“.
In jüngster Vergangenheit führten solche Probleme zu mehreren Flugzeugunglücken: 2009 stürzte ein Airbus A 330 von Air France in den Atlantik, diesen Sommer krachte eine Boeing 777 von Asiana Airways in San Francisco vor die Landebahn.
Als Grund für die Defizite der Piloten führen die Verfasser der Studie mangelhaftes Training und zu wenig Zeit im Simulator an. Allen voran müssten Piloten wieder in die Lage versetzt werden, ihre Fähigkeiten im manuellen Flug zu verbessern.
Aus der Studie hervor gehen insgesamt 18 Empfehlungen an die Luftfahrtbehörde.