Essen. Zahlreiche Weihnachtsmärkte sorgen im Advent für festliche Stimmung und steigern die Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Das Sortiment der Budenbesitzer ist groß. Und auch kulinarisch haben sie einiges zu bieten. Ob Aachener Printen oder Lübecker Marzipan: Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Ein Glühwein wärmt und ein Hauch von Zimt liegt in der Luft: Beim Bummel über einen stimmungsvollen Weihnachtsmarkt steigt die Vorfreude aufs Heilige Fest. Wir stellen Märkte vor, die nicht nur für gemütlichen Budenzauber, sondern auch für ihre Leckereien berühmt sind.
Aachen: Printen mit Glasur oder Mandeln
Ob Leb-, Pfeffer- oder Honigkuchen – das weihnachtliche Gebäck, das ursprünglich aus Belgien stammt, wird in jeder Region anders genannt. Eine Variation sind die Aachener Printen, die durch geschnitzte Holzdruckmodeln verschiedene Formen erhalten. Ob hart oder weich, mit Nüssen oder mit Schokolade – auf dem Aachener Weihnachtsmarkt wird vom 22. November bis zum 23 Dezember jeder Printenfreund fündig. Auf das bunte Treiben der über 100 Handwerker, Künstler und Gastronomen vor dem Rathaus und dem Dom schaut Karl der Große von seinem Denkmalsockel herab: Aachen war die Lieblingspfalz des deutschen Kaisers.
Lübeck: Marzipan-Rezept aus dem Orient
Möglichst fein und schonend vermahlene Mandeln, Puderzucker und edle Aromen sind die Zutaten einer anderen berühmten Köstlichkeit: Marzipan wurde für die Kalifen im Orient kreiert und wird hierzulande traditionell in Lübeck hergestellt. So bekommen auf dem Weihnachtsmarkt der Hansestadt, der vom 25. November bis zum 30. Dezember geöffnet hat, Glühwein und Lebkuchen Konkurrenz von Marzipan-Cappuccino und Mandelbrötchen, die mit Marzipan gefüllt sind. Rund um das Rathaus werden jedes Jahr mehr als 150 Verkaufsstände aufgebaut.
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Frankfurt: Bethmännchenn und Apfelglühwein
Bethmännchen wird die Leckerei genannt, die in Frankfurt in der Weihnachtszeit nicht fehlen darf. Schon Goethe ließ sich alljährlich ein Paket mit dem Marzipankonfekt, das mit Mandelhälften verziert und gebacken wird, aus seiner Heimat nach Weimar schicken. Rund um Römerberg, Paulsplatz und Mainkai gibt es vom 27. November bis 22. Dezember noch weitere weihnachtliche Spezialitäten zu entdecken: Apfelwein lässt sich beispielsweise auch als wärmender Glühwein genießen. Besonders stimmungsvoll ist die Atmosphäre inmitten der Fachwerkhäuser, wenn jeweils mittwochs und samstags das Turmblasen von der Nikolaikirche auf dem Programm steht.
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Dresden: Striezel in allen Variationen
Natürlich bietet auch einer der traditionsreichsten Weihnachtsmärkte Deutschlands seinen Besuchern vom 27. November bis 24. Dezember eine besondere Spezialität: Der Striezelmarkt in Dresden findet in diesem Jahr bereits zum 579. Mal statt – und erweist schon mit seinem Namen dem Dresdner Stollen Reverenz. Das schwere Hefegebäck, mit Rosinen, Orangeat und Zitronat verfeinert, schätzte bereits August der Starke, der 1730 von der Bäckerzunft Dresdens einen Stollen mit einem Gewicht von 1,8 Tonnen anfertigen ließ. In Erinnerung daran trägt die Dresdner Bäckerzunft am 7. Dezember während des „Stollenfests“ einen Riesenstollen vom Zwinger durch die Stadt. Vor der Kreuzkirche lassen sich aber noch andere Geschenkideen entdecken, etwa Keramik und Blaudruck aus der Lausitz, Thüringer Glaskunst, Holzschnitzereien aus dem Erzgebirge und die bekannten Pfefferkuchen aus Pulsnitz.
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Stuttgart: Ins Hutzelbrot gehören Birnen
Nicht weniger kalorienreich geht es im Südwesten der Republik zu: Wer den Stuttgarter Weihnachtsmarkt vom 27. November bis 23. Dezember besucht, sollte ein typisches Hutzelbrot mit nach Hause nehmen. In süßen, dunklen Brotteig wird Dörrobst eingebacken, wobei der Fruchtanteil des „Echten Stuttgarter Hutzelbrots“ bei mindestens 75 Prozent liegt. Verwendet werden getrocknete Aprikosen, Feigen, Pflaumen, Rosinen und Birnen. Neben den Früchtebroten gibt es auf dem Markt, der seit 1692 rund um das Alte Schloss abgehalten wird, noch vieles andere: Rund 290 Händler offerieren an liebevoll dekorierten Marktständen Engelsfiguren, Weihnachtskugeln und allerlei Kunsthandwerkliches.
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Rothenburg ob der Tauber: Viel Glanz ohne grelles Licht
Mittelalterliche Türme und Fachwerk tauchen mit der Dämmerung in romantisches Licht. Erster Höhepunkt ist der Märchenzauber vom 1. bis 10. November: Märchen, geheimnisvolle Sagen und Legenden spielen hier die Hauptrolle. Märchenhaft geht es weiter, wenn das Reiterle am 29. November (bis 23. Dezember) den Reiterlesmarkt eröffnet. Dieser hebt sich angenehm beschaulich ab von so manch anderem grellkitschigen Weihnachtsmarkt. Denn: Sämtliche Neonlichter werden aus der Stadt verbannt, zudem legt die Stadt Wert auf ein heimisches Warenangebot mit fränkischem Glühwein, altfränkischen Backwaren und Kunsthandwerk. Begleitet wird er von einer Vielzahl kultureller Veranstaltungen.
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