Leipzig/Washington. . Die Haushaltskrise in den USA sorgt auch bei US-Reisenden für Probleme. Viele öffentliche Sehenswürdigkeiten sind derzeit geschlossen. Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass Pauschalreisen in diesem Zusammenhang gekündigt werden können. Für Individualreisende gelte das aber nicht.

Pauschalreisende, die kurz vor dem Abflug in die USA stehen, müssen wegen des Verwaltungsstillstands dort mit erheblichen Beeinträchtigungen rechnen. Nationalparks wie der Yosemite-Park oder der Grand Canyon sind geschlossen, ebenso Sehenswürdigkeiten wie die Freiheitsstatue in New York, Museen und Theater. Städtereisen mit dem Besuch kultureller Höhepunkte oder Rundreisen mit dem Besuch mehrerer Nationalparks sind daher derzeit vielleicht wenig sinnvoll.

Reisende könnten daher eine solche Pauschalreise kündigen, wenn "eine erhebliche Beeinträchtigung der Reise zu erwarten ist", teilte die Verbraucherzentrale Sachsen am Dienstag mit. Möglich sei auch, beim Reiseveranstalter nach einer kostenlosen Umbuchung oder Stornierung zu fragen. Teilweise würden die Veranstalter Alternativprogramme anbieten - ein solches Angebot kann, muss aber nicht angenommen werden, erklärten die Verbraucherschützer.

Individualtouristen können kaum ohne Verlust umbuchen

Denkbar sei auch, eine Reise unter dem ausdrücklichen Vorbehalt anzutreten, Minderungsansprüche wegen Mängeln geltend zu machen. Für Mängel haften Reiseveranstalter demnach generell - unabhängig vom Verschulden.

Individualtouristen haben laut den Verbraucherschützern dagegen keine Möglichkeit, ohne Verlust kurzfristig auf eine USA-Reise zu verzichten. Sie könnten bestenfalls versuchen, ihren Flug umzubuchen. Das könne aber mit mehr oder weniger hohen Kosten verbunden sein.

Grund für den Stillstand in den USA ist der Haushaltsstreit zwischen US-Präsident Barack Obama und den Republikanern im Kongress. Die Republikaner wollen mit ihrer Mehrheit im Repräsentantenhaus einem Haushalt für das am 1. Oktober begonnene Fiskaljahr 2014 nur zustimmen, wenn gleichzeitig die umstrittene Gesundheitsreform von Obama gestutzt wird. Der Präsident wies die Bundesbehörden am 1. Oktober an, die Pläne für einen Haushaltsnotstand umzusetzen. Seitdem sind viele Behörden, Nationalparks und Museen geschlossen. (afp)