Wien. Wien ist Kaffeehauskultur, Kunst- und Theatermetropole und ehemalige Kaiserstadt. Und wem das zu viel höhere Kultur ist, den zieht es in den Wiener Gürtel, die Partymeile der österreichischen Hauptstadt. Ein Streifzug durch die traditionsreiche Großstadt mit einem echten Fan.
Kaiserstadt. Kunst- und Kulturmetropole. Wo sich die Macht von einst noch immer am die Jahrzehnte und Jahrhunderte überdauernden Prunk erahnen lässt. All das ist Wien. Doch die österreichische Kapitale bietet mehr – allen voran Lebensqualität wie es die internationale Mercer-Studie 2012 bereits zum vierten Mal in Folge bescheinigte: In Wien lebt es sich weltweit am besten. Ein Streifzug mit einem Fan der Donau-Metropole, der sich am Wienerischen nicht satt hören kann.
9 Uhr
Café Landtmann: Tradition wird in Wien groß geschrieben. Es kann daher wohl kaum einen besseren Start in den Tag geben, als die weltberühmte und zum immateriellen Welterbe der Unesco gehörende Kaffeehaus-Atmosphäre bereits zum Frühstück zu erleben. Es geht ins Café Landtmann: Einer der traditionsreichsten Orte, um einen Melange – halb Kaffee, halb Milch – zu genießen. 1873 eröffnete das Café seine Pforten und ist heute eine Institution. Es liegt direkt am Ring. Burgtheater und Rathaus sind in der Nachbarschaft. Während des Wiener Frühstücks (8,50 Euro; wer großen Hunger hat, bestellt sich das erweiterte Wiener Frühstück für 14,50 Uhr) können die hohen Holzvertäfelungen und Schnitzereien bewundert oder die Zeitung gelesen werden. Mit ein bisschen Glück gibt es auch prominenten Besuch – Hillary Clinton, Paul McCartney oder einst Romy Schneider waren auch schon da.
11 Uhr
Ringrundfahrt: Wien ist Geschichte und in diese einzutauchen – und sei es nur kurz – lohnt sich. Die Ringstraße führt um das historische Zentrum der Stadt, weltbekannte Gebäude wie die Hofburg, Burgtheater, Rathaus oder Staatsoper sowie Stadtpark oder Kunst- bzw. Naturhistorisches Museum liegen direkt an der Strecke. Wer die Straßenbahn nutzt, kann aussteigen, wo es gefällt. Deutlich teurer – aber natürlich total romantisch – ist eine Fiakerfahrt: Für die kleine Tour durch die Altstadt werden 55 Euro fällig, für die große über die Ringstraße (ca. 40 Minuten) stolze 80 Euro. Aber der gut fünf Kilometer lange Rundkurs ist auch gut bei einem entspannten Spaziergang zu bewältigen.
13 Uhr
Wiener Würstlstand: Was den Deutschen ihre Pommesbude ist, ist den Wienern ihr Würstlstand. Sehr lecker ist’s beim Bitzinger am Albertinaplatz und nach dem Spaziergang entlang der Ringstraße auch gut zu erreichen. Hier werden neben Bosna – gewürzte Bratwurst in einem aufgeschnittenen Weißbrot mit Zwiebeln und Senf (4,30 Euro) –, Hot Dog (3,90 Euro), Käsekrainer (3,80 Euro) und einer Vielzahl von typischen Beilagen auch Bier vom Fass (3,30 Euro der halbe Liter), Bouteillenweine und Champagner angeboten. Wer noch was Süßes möchte, hüpft ins Sacher-Eck, wo es natürlich auch die berühmte Torte gibt.
15 Uhr
Shopping oder Kultur: So gestärkt, geht es auf große Shopping-Tour in der Wiener Altstadt. Rund um Kärntner Straße, Graben und Kohlmarkt ballen sich die Läden: von Nobel-Boutiquen und Juwelieren bis zu H&M findet sich alles für jeden Geldbeutel. Einkaufen kann man natürlich auch zu Hause – deswegen lohnt vor allem auch ein Besucht im Museumsquartier. 70 kulturelle Einrichtungen, u.a. das Leopold Museum, das Museum für Moderne Kunst oder die Kunsthalle Wien, finden sich in diesem Areal, das eines der weltweit größten seiner Art ist. Auf jeden Fall ist es das charmanteste: Im MQ mit seinen Cafés und kleinen Shops kann man sich im Laufe des Nachmittags prima kleine Ruhepausen verordnen und die Seele baumeln lassen. Denn ein jeder wird schon festgestellt haben: Kunst und Kultur sind ganz schön anstrengend.
www.mqw.at
20 Uhr
Dinner im Plachutta’s Gasthaus zur Oper: Deswegen dürfte der Hunger auch ins Unermessliche gestiegen sein: Jetzt ein Wiener Schnitzel! Doch Wiener Schnitzel ist nicht gleich Wiener Schnitzel – deswegen sei ein Besuch im Plachutta’s Gasthaus zur Oper ans Herz gelegt. Das Original aus bestem Kalbfleisch ist einfach ein Gedicht. Wer Lust auf Fisch, Gegrilltes oder leckere Nudelgerichte hat, ist hier ebenfalls bestens aufgehoben. Wiener Schnitzel ist in Wien ja keine Pflichtveranstaltung. Egal zu was: Ein speziell für das Plachutta gebrautes Bier oder herrliche Weine schmecken toll. Prosit!
22 Uhr
Le Loft Bar & Lounge: Über den Dächern von Wien – eine einmalige Perspektive auf die Metropole von Welt. Wer es tagsüber nicht auf den Stephansdom geschafft hat, kann diesen Blick des Nachts nachholen – in fantastischer Atmosphäre: Das Le Loft Bar & Lounge, die Bar des Sofitel Vienna Stephansdom, bietet im 18. Stock bei leckeren Drinks einen 360 Grad-Blick über Wien. Stephansdom inklusive, man steht ja nicht drauf. Leben und leben lassen!
www.sofitel-vienna-stephansdom.com
24 Uhr
Der Wiener Gürtel: Immer noch nicht müde? Wer noch Lust auf eine ausgelassene Party hat, dem sei der Wiener Gürtel empfohlen. Er ist nicht weit entfernt von der Wiener Altstadt, U-Bahn oder eine kurze Taxifahrt machen aber Sinn. Es ist zweifellos ein kleines Kontrastprogramm, das man hier erlebt: Das historische, malerische Wien ist einer normalen Großstadt gewichen. Hier hat sich das Nachtleben angesiedelt, unter den Stadtbahnbögen der U-Bahn finden sich höchst unterschiedliche Läden und Clubs, mit Musik für jeden Geschmack. Beispiele: das Chelsea (Britpop und Punk), das B72 (elektronische Sounds) oder das Q (House oder R’n’B). Entsprechend bunt geht es hier zu.