Berlin. . Vier Autoren liefern mit ihren Büchern neuen Lesestoff für den Urlaub. Egal, ob es in die Ferne oder nach Balkonien geht - für jeden dürfte etwas dabei sein. Jean-Luc Bannalecs hat einen neuen Bretagne-Krimi, Nata a Dragnis einen Familienroman, der ans Meer führt, Francisco Azevedos sein Erstlingswerk aus Brasilien und Dora Heldt berichtet humorvoll von ihrer Protagonistin Christine , die immer wieder Pech im Urlaub hat.
Für alle Bretagne-Fans und Krimifreunde gehört Jean-Luc Bannalecs neuer Roman "Bretonische Brandung" ins Reisegepäck. Wieder ermittelt Kommissar Dupin ("Bretonische Verhältnisse") vor einer wildromantischen Kulisse. Diesmal liegt der Schauplatz auf den abgelegenen und wenig besiedelten Glénan-Inseln. Eines Tages werden drei Leichen am Strand angespült.
Bald stellt sich heraus, dass die Toten ermordet wurden und zumindest zwei von ihnen zahlreiche Feinde hatten. Auf der idyllischen Inselwelt liegen die Verhältnisse allerdings viel komplizierter, als es zunächst den Anschein hat. Eigentlich ist Bannalecs Roman mehr Reise- und Gastronomieführer als Krimi. Liebevoll wird die mythische Welt der Bretagne, das Lebensgefühl ihrer Bewohner nebst unaussprechlichen Namen geschildert. Ein Buch voll atmosphärischer Dichte, bei dem selbst den hartnäckigsten Stubenhocker das Fernweh packt.
Nata¨a Dragnis neuer Familienroman "Immer wieder das Meer" entführt nach Italien. Drei Schwestern stehen im Mittelpunkt: Nacheinander lassen sich die Ärztin Roberta, die flatterhafte Bankfrau Lucia und das Nesthäkchen Nannina von Alessandro betören, einem Gedichte schreibenden Kunsthistoriker, dessen Reize eher im Verborgenen bleiben.
Die drei Schwestern entdecken aber nicht nur die Liebe, sie müssen auch auf schmerzhafte Weise Abschied nehmen. Das Buch mit dem heiteren, meerblauen Cover macht Lust auf Sommer, aber es ist doch mehr als nur ein sorgloser Urlaubsroman. Denn Dragnic schreibt keine Liebesgeschichten von der Stange. Wie schon bei ihrem Sensationsdebüt "Jeden Tag, jede Stunde" bevorzugt sie eine gegen den Strich gebürstete Erzählweise, die sich unterschiedlicher Perspektiven und Zeitebenen bedient. Das macht den besonderen Reiz dieses Buchs aus.
Lebensfreude aus Brasilien
Aus Brasilien kommt ein Urlaubsschmöker voller Sinnlichkeit und Lebensfreude. Francisco Azevedos Erstlingswerk "Der Hochzeitsreis" ist eine mit Humor und einer guten Prise Magie gewürzte Familiengeschichte. Denn was anderes als Magie ist es, wenn zwölf Kilo Reis über das Wohl und Wehe einer Familie entscheiden? Als der 88-jährige Antonio ein Festessen für seine Lieben zubereitet, darf der Hochzeitsreis natürlich nicht fehlen.
Hundert Jahre zuvor beschenkte Tante Palma Antonios Eltern mit dem geheimnisvollen Reis. Obwohl der Bräutigam das seltsame Geschenk zunächst verschmähte, entfaltete der Hochzeitsreis seine wundersame Wirkung: Er sorgte für eine zahlreiche Nachkommenschaft, brachte Liebende und die zerstrittene Familie zusammen. Ein schöner Urlaubsbegleiter für Liebhaber romantischer Literatur.
Christine Schmidt hatte im Urlaub immer Pech: Ob auf Fuerteventura, Sardinien oder Juist - meist wurde sie von Wetterkatastrophen aller Art heimgesucht. Oder sie bekam Allergien, eine Lebensmittelvergiftung, böse Insektenstiche. Auch war sie gerne das Opfer von Trickdieben. Kein Wunder, dass für sie das Thema Reisen erledigt ist. Doch ausgerechnet sie gewinnt bei der Weihnachtstombola eine Reise nach Sylt. Natürlich ist auch hier wieder die Katastrophe vorprogrammiert.
"Reiseallergie" von Dora Heldt ist eine von 30 witzigen, spannenden und berührenden Geschichten aus dem "Urlaubslesebuch" des Deutschen Taschenbuch-Verlages. Die Kurzgeschichten über die schönste und manchmal auch schrecklichste Zeit des Jahres stammen von renommierten Autoren wie T.C. Boyle, Arno Geiger, Siegfried Lenz, Rafik Schami, Asta Scheib und vielen anderen mehr. (dpa)