Unterwegs auf dem Eifelkrimi-Wanderweg

Sie folgen den Spuren der Täter und der Ermittler und diskutieren bei einem Glas rotem Likör der Marke „Eifelblut” oder einer Tasse Kaffee „Schwarzer Tod” die Werke ihrer Lieblingsautoren. Rund

40 000 Fans der Eifelkrimis von Jacques Berndorf, Ralf Kramp oder Angelika Koch haben bisher schon die Schauplätze der literarischen Verbrechen auf zwei Krimi-Wanderrouten in der Vulkaneifel durchstreift. Und es werden offenbar immer mehr, denn bald lockt eine dritte Route. „Nach einem Krimi zu wandern, ist eigentlich völlig bekloppt”, sagt Michael Preute alias Jacques Berndorf, der die Eifel mit seinen Büchern erst zu „der deutschen Krimilandschaft” gemacht hat. „Als die Idee der Wanderrouten aufkam, habe ich nur gesagt, ihr seid ja verrückt.” Das Ergebnis habe ihn völlig überrascht, aber der Erfolg sei dennoch grotesk, meint der 72-jährige Bestsellerautor. Die Region aber freut sich über die Resonanz. „Da ist richtig was los”, sagt der Chef der Tourist-Information in Hillesheim, Manfred Schmitz. Das seit fünf Jahren laufende Angebot habe „voll eingeschlagen”.

Jaques Berndorf begeitstert die Krimi-Fans.
Jaques Berndorf begeitstert die Krimi-Fans. © ddp

Jährlich registriere man zwischen 5000 und 8000 Gäste aus ganz Deutschland mit Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Im kommenden Frühjahr soll deshalb eine zusätzliche Route eröffnet werden. Derzeit kann der Krimifan sich auf zwei bis zu 20 Kilometer langen Strecken rund um Hillesheim tummeln. Sie verbinden elf Schauplätze aus Krimis wie beispielsweise „Eifel-Gold”, „Hart an der Grenze”, „Eifel-Blues”, oder „Malerische Morde”. Ein

Begleitheft, erstellt von Ralf Kramp und regionalen Touristikern, gibt zusätzlich Hinweise und frischt Erinnerungen über Räuber, Betrüger, Mörder und Kidnapper auf.

Restaurants und Hotels wie „Der Teller” und „Zum Amtsrichter” in Hillesheim, das „Kleine Landcafe” in Kerpen, „Schröder” in Niederehe oder die „Buchhandlung Lesezeichen”, haben ihre Türen geöffnet und locken teilweise mit einem schaurig schönen Ambiente. „Für viele Wanderer ist das eine bizarre Erfahrung, da alles real ist”, sagt Kramp.

Eifelkrimi-Wanderweg

Lage: Der Eifelkrimi-Wanderweg verläuft auf zwei ausgeschilderten Routen (17 und 20 Kilometer) rund um Hillesheim.

Besonderheiten: Ein 38-seitige Begleitheft mit Übersichtskarten, Literaturliste und Wegebeschreibungen ist für 3,80 Euro bei der Touristinformation Hillesheim erhältlich.

Angebot: Drei Tage auf dem Eifelkrimi-Wanderweg zu elf Schauplätzen kosten inklusive zwei Übernachtungen mit Frühstück sowie einem dreigängigen Krimi-Menue 135 Euro pro Person im Doppelzimmer.

Kontakt: Urlaubsregion Hillesheim

06593/80 92 00

www.hillesheim.de

www.eifelkrimi-wanderweg.de

Das Eifelstädtchen Hillesheim hat aber auch an Krimifans gedacht, die lange Wanderungen scheuen. Sie sind bei Expertinnen wie „Klarer Fall” und „Klarer Blick” gut aufgehoben. „Wir erzählen Krimis und die Gäste müssen dann selbst ermitteln und eine Art kriminalistisches Kreuzworträtsel lösen”, erklärt Dorita Molter-Frensch, die unter dem Pseudonym „Klarer Fall” bekannt ist. Das alles dauere rund zwei Stunden und finde seinen Abschluss im „Café Sherlock” im Hillesheimer Krimihaus.

Dort aber kommen dann viele Leseratten aus dem Staunen nicht mehr heraus. Denn das Kriminalhaus beherbergt auch das „Deutsche Krimiarchiv”. Die Sammlung gilt als einzigartig im deutschsprachigen Raum und umfasst rund 26 000 Krimis. Das Archiv ist Treffpunkt für Fachleute und alle, die sich in Europa der Kriminalliteratur verschrieben haben.