Paris. Ein neues Maßnahmenpaket der Pariser Polizei soll Touristen künftig vor Taschendieben schützen. Die organisierten Diebesbanden sorgen zunehmend für Sorge, denn ihre Zahl wächst und ihr Auftreten wird immer aggressiver. Sogar das Louvre musste deshalb bereits einen Tag schließen.

Die um das Image ihrer Stadt besorgten Pariser Behörden wollen Touristen künftig besser vor Taschendieben schützen. Die Polizei der französischen Hauptstadt stellte am Dienstag ein Maßnahmenpaket vor, um die Zahl der Diebstähle vor allem an touristischen Orten einzudämmen.

So soll gemeinsam mit der Tourismusbranche eine Liste mit Hotels erstellt werden, in deren Nähe Sicherheitsvorkehrungen verstärkt werden müssen. Auch mit ausländischen Botschaften soll enger zusammengearbeitet werden, damit diese ihre Bürger für das Thema sensibilisieren.

Warnbotschaften in Bussen

Bereits seit April würden jeden Tag rund 200 Polizisten in öffentlichen Verkehrsmitteln und an Touristenattraktionen wie der Kathedrale Notre-Dame, dem Louvre-Museum, dem Montmartre-Viertel und dem Prachtboulevard Champs-Elysées patrouillieren, erklärte die Polizei. Künftig sollen in Bussen vom Hauptstadtflughafen Roissy Charles de Gaulle ins Stadtzentrum Warnbotschaften aufgesagt werden.

Bereits existierende Hinweise in der Pariser Metro sollen zudem auf Chinesisch und Japanisch übersetzt werden. Wenn das alles nicht hilft, soll wenigstens nach einem Diebstahl das Erstellen einer Anzeige auf Kommissariaten erleichtert werden, und zwar in 16 verschiedenen Sprachen.

Agressives Auftreten der Taschendiebe

In der französischen Hauptstadt, die im vergangenen Jahr fast 30 Millionen Besucher anzog, sorgen organisierte Diebesbanden zunehmend für Sorge, die es besonders auf Touristen abgesehen haben. Im April musste der weltberühmte Louvre für einen Tag dichtmachen - die Mitarbeiter des Museums legten wegen der wachsenden Zahl von Taschendieben und deren immer aggressiveren Auftretens die Arbeit nieder. Besonders häufig nehmen Diebesbanden Touristen aus Asien ins Visier, weil diese für ihre Einkäufe häufig große Mengen Bargeld mit sich führen.

Ende Mai erwischte es einen Begleiter von Bill Clinton, als der frühere US-Präsident nach Paris reiste. Auf den Champs-Elysées wurden dem Mann an einem Geldautomaten 300 Euro abgeknöpft. (afp)