Seychellen. Die Insel Mahé im Urlaubsparadies der Seychellen bietet mit dem Hotel Maia ein Fünf-Sterne-Luxus-Resort der Extraklasse. Neben der Privatvilla am eigenen Strand wartet auf die gut betuchten Gäste dort auch ein eigener Butler. Doch auch Normalsterbliche können sich einen Urlaub im Paradies leisten.

Auch nachts hält Frédéric immer Papier und Stift griffbereit. Oft kommt der entscheidende Anruf gegen zwei Uhr morgens. Ein Scheich aus Abu Dhabi will Urlaub machen und fragt für sich und seine vielköpfige Familie nach Villen im Fünf-Sterne-Resort Maia auf der Seychellen-Insel Mahé. Ankunft: am nächsten Morgen, gegen zehn Uhr, mit dem Privatjet. Für Frédéric ist die Nacht dann vorbei – höchste Alarmstufe.

 Der Hotelmanager des Maia kennt die Vorlieben der Scheichs. Die Royal Villas mit den privaten Swimmingpools, den Wasserhähnen in Form der Seychellen-Kokosnuss Coco de Mer und einer Schweizer Luxus-Pflegeserie werden in Windeseile präpariert. Am privaten Strand, versteckt im dichten Dschungelgebüsch, beziehen Security-Mitarbeiter ihre Posten. Und wichtigste Maßnahmen: Die Butler werden instruiert. Die Scheichs sind nachtaktiv und so müssen die Butler ihre Arbeitszeit anpassen. Ein Dinner um zwei Uhr morgens ist eher Regel als Ausnahme, gefrühstückt wird am frühen Nachmittag.

Es gibt keine Regeln oder feste Zeiten

Im Maia ist man auf arabische Gäste eingestellt. Wenn sie kommen, läuft die Küche nachts auf Hochtouren. Fünf Küchenchefs für indische, kreolische, mediterrane, japanische und internationale Küche stehen parat und servieren rund um die Uhr ihre Kreationen auf Sterne-Niveau. Indische Fisch-Tikka oder eine Sushi-Platte mit rohem Thunfisch um fünf Uhr morgens, Champagnerfrühstück mit frischen Croissants zum Sonnenuntergang: kein Problem. Auch wer spontan mit dem Helikopter an einen einsamen Strand auf der Nachbarinsel La Digue fliegen möchte oder eine Yacht zum Hochseefischen braucht, wird prompt bedient. „Einige unserer Gäste gehören zu den Superreichen und bezahlen viel Geld, um hier eine entspannte Zeit zu verbringen“, sagt Frédéric Vidal, der schon in Monaco und Neukaledonien Luxusgästen jeden Wunsch von den Lippen abgelesen hat. „Wir machen alles möglich, es gibt keine Regeln oder feste Zeiten.“

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Dieses perfekt gelebte Motto schätzen die Gäste. Im Maia machen Reiche und Berühmtheiten aus aller Welt Urlaub – alle ganz privat und in größter Diskretion. Die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm – doch völlig unsichtbar für die Gäste. „Die Paparazzi kommen gern mit dem Boot zu unserem Privatstrand Anse Louis“, weiß Frédéric nach sechs Jahren als Resort-Chef. Und so patrouillieren Hotelboote vor der Lagune. Die schärfsten Sicherheitsvorkehrungen kamen übrigens zum Einsatz, als sich die kolumbianische Politikerin Ingrid Betancourt nach ihrer Geiselhaft hier erholte.

"Die Deutschen sind sehr sauber"

Welche Promis sich auf welcher Seychellen-Insel dem süßen Leben hingeben, bleibt in der Regel das Geheimnis der Hotelchefs. Bill Gates wurde schon auf den paradiesischen Eilanden im Indischen Ozean gesichtet, die Beckhams sollen auf North Island ihren zehnten Hochzeitstag gefeiert haben. Im Maia ist gelegentlich Scheich Khalifa von Abu Dhabi, Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, zu Gast. Er besitzt zwar hoch auf den Hügeln der Hauptinsel Mahé einen eigenen Palast in Form einer Trutzburg, aber, so erzählt Marketing-Managerin Daphnee: „Dort oben steckt man immer in den Wolken. Ich weiß das, denn ich wohne selbst dort.“

Nach anstrengenden Freizeitaktivitäten warten stets die persönlichen Butler und sorgen für behagliche Atmosphäre in den Villen. Das Bad ist eingelassen, mit duftenden Frangipani-Blüten dekoriert, und der Champagner steht bereit. „Unser Job erfordert viel Fingerspitzengefühl“, erklärt Butlerin Erna aus Bali. Die 41-Jährige ist seit knapp zwei Jahren hier und hat schon Menschen aus allen Regionen der Welt versorgt. „Die Deutschen sind sehr sauber, aber sonst nicht anspruchsvoll“, sagt sie. „Bei den Italienern müssen wir immer darauf achten, dass der Kaffee gut ist.“ Bei den Asiaten solle der Reis klebrig sein, bei den Franzosen körnig. Die Araber seien nicht sehr kompliziert, wenn man sich erstmal an den Tagesrhythmus gewöhnt hat. Stammgäste verlangen in der Regel „ihren Butler“, manche buchen sogar schon direkt über ihn.

Urlaub auch für Normalsterbliche

Ein deutsches Ehepaar, das jedes Jahr sechs Wochen im Maia verbringt, hat seine eigenen Regeln aufgestellt. „Die beiden geben ihrem Butler jeden siebten Tag frei“, erzählt Frédéric. „Dann darf auch kein anderer Bediensteter in ihre Villa kommen, sie machen alles selbst, auch die Betten.“

Unter Palmen am Strand liegen, im Indischen Ozean den Fischen beim Umherschwimmen zuschauen, mit dem Cocktail in der Hand in den Sonnenuntergang blicken – das sind die Lieblingsbeschäftigungen der Urlauber auf den Seychellen. Übrigens können sich auch Normalsterbliche dieses Vergnügen leisten. Die traumhaften Granitinseln bieten neben Luxus-Resorts auch viele einfache bis komfortable Unterkünfte für durchschnittliche Geldbeutel und die Seychellois bedenken alle mit der gleichen sehr herzlichen Gastfreundschaft.

Am Schluss der Reise servieren sie den Gästen stets Brotfrucht, denn wer davon koste, so heißt es, kehrt bald zurück auf die paradiesischen Inseln im Indischen Ozean.