Havarierte "Costa Allegra" wird zu den Seychellen geschleppt
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Nairobi. Ein französisches Fischereischiff hat das vor den Seychellen treibende italienische Kreuzfahrtschiff “Costa Allegra“ erreicht und wird dieses abschleppen. Die 1000 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord werden solange aus der Luft versorgt.
Die vor den Seychellen treibende "Costa Allegra" ist am Dienstag von drei zu Hilfe geeilten Schiffen ins Schlepptau genommen worden. Das Kreuzfahrtschiff soll bis Donnerstag zur Hauptinsel Mahé gebracht werden. Ein zunächst geplanter Halt an der Insel Desroches am Mittwoch, wo die mehr als 1000 Passagiere von Bord gehen sollten, wurde aus logistischen und Sicherheitsgründen gestrichen, wie die Reederei mitteilte.
Die Schiffe - ein französisches Fischerboot und zwei Schlepper - sollen die "Costa Allegra" begleitet von Küstenwache und Militär zum Hafen der Hauptstadt Victoria bringen. Am Dienstag veröffentlichte Fotos zeigten Hunderte Menschen auf den Schiffsdecks. Wie es hieß, würden die Passagiere dort auch die Nacht verbringen anstatt in ihren Kabinen. Ein Hubschrauber sei unterdessen unterdessen zur "Costa Allegra" geflogen, um die Passagiere und Besatzungsmitglieder mit Lebensmitteln, Satellitentelefonen und Kurzwellenradios zu versorgen.
Die "Costa Allegra" war auf dem Weg von Madagaskar zu den Seychellen, als am Montag im Maschinenraum ein Brand ausbrach. Das Feuer konnte zwar gelöscht werden, ohne dass Menschen zu Schaden kamen. In Folge des Brandes fiel aber der Strom aus. An Bord befinden sich neben 413 Crewmitgliedern 636 Passagiere aus 25 Ländern, die meisten davon aus Italien, Frankreich und Österreich. Auch 38 Deutsche sind auf dem Schiff. Nach Angaben des Kreuzfahrtanbieters sind alle Passagiere wohlauf.
Im Indischen Ozean greifen Piraten immer wieder Schiffe an und entführen die Besatzung. Auch deshalb wurden nach dem Unglück in der Nähe fahrende Schiffe zu Hilfe gerufen. Neben dem französischen Schiff wurde in der Nacht noch ein weiterer Fischfänger in dem Gebiet erwartet. Am Dienstagnachmittag sollen zwei Schlepper eintreffen.
Der Zwischenfall auf der "Costa Allegra" ereignete sich zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt für die Betreibergesellschaft Costa Crociere, einer Tochterfirma des US-Unternehmens Carnival. Erst am 13. Januar war ihre "Costa Concordia" vor der toskanischen Insel Giglio mit mehr als 4200 Menschen an Bord auf einen Felsen gelaufen und gekentert. Bei dem Unglück kamen 32 Menschen ums Leben.
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