Koh Mak/Thailand. Die thailändische Insel Koh Mak ist ein tropischer Traum mit Kokospalmen und weißen Stränden. Die kleine Insel im Golf von Thailand bietet wenig Luxus, aber dafür viel unberührte Natur. Hier können Besucher noch den ursprünglichen Insel-Alltag miterleben. Ein paar Schattenseiten gibt es aber schon.
Am Pier wartet ein Schnellboot. Es schießt in 45 Minuten nach Koh Mak. Die Insel des Koh-Chang-Archipels im Golf von Thailand ist ein Tropentraum: Hohe Kokospalmen, unter denen sich kleine Hütten ducken, säumen den langen Strand. Der feine, weiße Sand blendet die Augen in der Mittagssonne. Das Meer glitzert türkis, smaragdgrün und aquamarinblau.
Koh Mak misst von Norden nach Süden nur acht und von Westen nach Osten nur sechs Kilometer. Die Küsten der flachen Insel sind mit gut befahrbaren Pisten verbunden. Sie führen durch Kokos- und Kautschukplantagen sowie unkultiviertes Land. Es gibt einen kleinen Hafen, in dem Fischkutter dümpeln. In der Mitte des Eilands gibt es ein kleines dörfliches Zentrum mit Sitz des offiziellen Inselchefs, Polizeiwache, Krankenstation und Schule sowie kleinen Geschäften, die Lebensmittel, Drogerieprodukte und Werkzeuge im Sortiment führen.
Kein großer Luxus, dafür unberührte Natur
Die wichtigste Einkommensquelle von Koh Mak ist der Tourismus. „Die erste Bungalowanlage wurde vor rund 25 Jahren eröffnet“, sagt Bürgermeister Jakrapad Taveteekul. Inzwischen sind rund 15 weitere hinzugekommen, die fünf alteingesessenen Familien gehören, deren Mitglieder alle miteinander verwandt sind.
Noch habe kein Investor von außen auf Koh Mak Fuß fassen können, weil die Familien beschlossen hätten, kein Land an Außenstehende zu verkaufen, sagt der 63-jährige Ingenieur. „Aber der Preis für Grund und Boden steigt. Und wer weiß, ob nicht doch einer von uns seine Meinung einmal ändert.“
Die Korallenriffe sind noch intakt
Bisher funktionieren die Absprachen der Familien, wodurch der Reisende im Gegensatz zu vielen anderen Tourismusinseln Thailands auf Koh Mak noch ursprünglichen Inselalltag erfahren kann. Nirgends werden der Gesang der Vögel, das Rauschen der Palmwedel im Wind und die Brandung des Meeres durch lärmende Jet-Skis, knatternde Longtailboote oder wummernde Bässe aus Lautsprecherboxen übertönt.
Auch die nahe gelegenen Korallenriffe, die zum Schnorcheln und Tauchen laden, sind weitgehend intakt. Und die Prostitution ist auf Koh Mak und den weiteren kleinen Inseln im Archipel wie Koh Kood und Koh Wai im Gegensatz zur großen Schwesterinsel Koh Chang noch nicht vorgedrungen. Luxuriös sind die meist in gepflegten tropischen Gärten errichteten Unterkünfte auf Koh Mak nicht, bieten aber hinreichend Komfort mit klimatisierten Räumen, eigenem Bad und teilweise Schwimmbecken.
Plagegeister am Traumstrand
Doch auch dieses Insel-Glück hat seine kleinen Schattenseiten. Im Sand der traumhaft anmutenden Strände fühlen sich Plagegeister wohl. Ein Biss von Sandflöhen oder Sandfliegen ist schmerzhaft und kann mehrere Tage lang heftigen Juckreiz auslösen. Als Vorsorge hilft ein auf der Insel erhältliches Anti-Insekten-Spray. Die Thais reiben ihre Körper mit Kokosöl ein. Die Kombination beider Produkte ist wohl die beste Methode, sich die Viecher vom Leib zu halten. Und wer den Liegestuhl auf die Rasenflächen am Strand stellt und so vom Sand fernhält, kommt meist ungeschoren davon.
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Die Besitzer der Bungalow-Anlagen gehen inzwischen dreimal wöchentlich mit staatlich zugelassenen und daher gesundheitlich unbedenklichen Chemikalien gegen die Sandflöhe vor. „Das hilft“, sagt der Bürgermeister. „Aber ausrotten kann man die Viecher wohl nicht.“
Auf Koh Chang, der nach Phuket zweitgrößten Insel Thailands, hätte anscheinend die Jahr für Jahr zunehmende Zahl an Touristen die Sandflöhe vertrieben. Zumindest höre man von dort keine entsprechenden Klagen mehr, sagt Tavethikul. Der Tourismus habe sich auf Koh Chang aber viel zu schnell und unkontrolliert entwickelt, fast alle Strandabschnitte seien verbaut, es gebe Müll- und Trinkwasserprobleme. „Solche Umweltprobleme wollen wir von vornherein unterbinden“, sagt Tavethikul. „Wir setzen weiterhin auf nachhaltigen Tourismus in kleinen Bungalow-Anlagen.“