Thailand/Herne. . Der Weltreisende Herner Herbert Schmidt erkundet Thailands dunkle und helle Seiten. Neben prächtigen Tempelanlagen übervölkern Touristen die schmutzigen Strände. Hier sein neuster Bericht.

Wir schließen unseren Kreis Bangkok - Indochina - Bangkok und treffen wieder in Bangkok ein, von dessen Pracht wir bislang noch nichts gesehen haben. Viel Zeit bleibt uns nicht, denn mein Freund Manfred fliegt bald wieder nach Hause. So buchen wir zunächst eine Schiffstour auf dem Hauptkanal von Bangkok. Vorweg bleibt anzumerken, dass es tatsächlich noch ein paar alte Gebäude am Ufer gibt, so wie ich sie von meinem ersten Besuch vor 41 Jahren in Erinnerung habe. Ansonsten protzen etliche Hotelklötze, zum Teil in gelungener und kühner Architektur, in die Höhe. Aber es gibt auch ein paar schöne Tempel zu sehen.

Pracht im Palastkomplex

Für den letzten Tag in Bangkok haben wir uns den Palast- und Tempelkomplex vorgenommen. Die Pracht, die sich hier entfaltet, kann sich mit derjenigen in europäischen Metropolen messen. Die größte Kostbarkeit ist der Emerald Buddha, eine Buddha-Statue aus Jade, die man aus Chiang Mai hierher geschafft hat, ohne die Chiang Maier nach ihrem Einverständnis zu fragen. Fotografieren darf man in diesem unvorstellbar reich geschmückten Tempel nicht. Aber per Teleobjektiv lässt sich das Heiligtum von außen durch das geöffnete Portal aufnehmen. Übrigens schafft man einen Tempel ganz einfach: Man nehme eine Buddha-Statue, sitzend, liegend oder stehend, installiere sie in einem Raum, den man etwas ausschmückt und schon darf selbiger nicht mehr mit Schuhen an den Füßen betreten werden, denn er ist ja nun heilig.

Abends fliegen wir: mein Freund nach Hause, ich nach Phuket. Als Eisenbahn-Fan hätte ich lieber den Zug genommen, aber der ist für die nächsten Tage ausgebucht. Mein Flug, der nur eine Stunde dauert, wird von 17 auf 21 Uhr verschoben, was meine Geduld auf eine harte Probe stellt. Aber ich habe ja bereits eine Hotelunterkunft gebucht für die nächsten vier Tage.

Von Touristen übervölkert

Phuket lebt vom Tourismus. Hier kommt jeder auf seine Kosten, denn es bleiben keine Wünsche, egal welcher Art, offen. Gegen Geld kann man alles haben. Einzelheiten brauche ich wohl nicht zu schildern. Obwohl die Hochsaison schon vorbei ist, tummeln sich noch zahlreiche Urlauber sowohl im Ort als auch am Strand. Der ist alles andere als ein Traumstrand. Von türkisblauem Wasser ist keine Spur zu sehen. Welches Gewühl muss hier in der Hochsaison herrschen! Bevor ich weiterreise, will ich noch einen Abstecher zur populären Insel Phi Phi machen. Dazu buche ich eine Schiffstour. Das heißt, dass ich schon um sieben Uhr am Hotel abgeholt werde. Da das bereits bezahlte Frühstück erst ab sieben Uhr serviert wird, muss ich darauf verzichten. Tatsächlich werde ich aber erst um 7.40 Uhr abgeholt. Der Verzicht war gar nicht nötig - eine weitere Geduldsprobe.

Schwimmen mit Affen

Die Schiffstour über anderthalb Stunden ist eine gemütliche Angelegenheit. Geankert wird in der Monkey Bucht von Phi Phi, wo man Gelegenheit hat, eine Stunde zu baden. Bei der Hitze ist das eine willkommene Abkühlung. Aber auch hier ist das Wasser nicht kristallklar. Ich schwimme etwa 100 Meter zum Strand - wo man sich vor aggressiven Affen in Acht nehmen muss - und wieder zurück. Weiter geht’s zum nahen Ort, wo das Mittagessen, das im Preis inbegriffen ist, als Buffet angeboten wird. Danach kann man sich noch eine Stunde am Strand aufhalten. Viel Unrat ist angeschwemmt worden, der eingesammelt wird. Der Strand sieht nicht gerade so aus, wie er auf Werbefotos dargestellt wird. Ich bin alles andere als begeistert.

Nun geht es weiter nach Malaysia, mit schwerem Gepäck in einem Kleinbus. Fortsetzung folgt!