Essen. Die Touristenhochburg Ägypten kommt einfach nicht zur Ruhe. Mittlerweile droht dem afrikanischen Land sogar ein Bürgerkrieg. Vor allem die Kriminalität hat in den letzten Monaten deutlich zugenommen. Und sie richtet sich auch gegen Touristen. Ein Kommentar von Pascal Brückmann.

Es wird immer schlimmer. Ägypten kommt einfach nicht zur Ruhe, das beliebte Reiseland steht nun sogar kurz vor einem Bürgerkrieg. Aus dem „Arabischen Frühling“ droht ein „Winter der Islamisten“ zu werden. Die bevorstehende Einführung der Scharia wäre wohl der Todesstoß für den bisherigen Tourismus in dem nordafrikanischen Land, welches so große kulturelle Reichtümer birgt.

Bislang ist man geneigt, weiterhin an die guten Kräfte in dem Land zu glauben, die doch noch eine rechtsstaatliche Ordnung in Ägypten durchsetzen. Gleichwohl wäre es naiv, in der Hoffnung auf bessere Zeiten jetzt einen Urlaub für das Jahr 2013 in Ägypten zu buchen.

Oder zumindest nur dann, wenn der Reiseveranstalter eine kostenlose Stornierung oder Umbuchung im Fall der Fälle zusichert. Und zwar unabhängig davon, ob das Auswärtige Amt eine offizielle Sicherheitswarnung ausspricht oder nicht. Denn bis zum Redaktionsschluss lag diese beispielsweise für Kairo, der Stadt wo gerade Panzer rollen und Menschen sterben, überhaupt nicht vor.

Zudem muss Ägypten, losgelöst von der politischen Ausrichtung des Landes, die prekäre soziale und wirtschaftliche Situation schnellstens verbessern. Die Armut führt schon jetzt zu einem dramatischen Anstieg der Kriminalität, die sich auch gegen Touristen richtet. Ein Urlaub im hermetisch gesicherten Ferienresort ohne Kontakt mit der Außenwelt, kann dabei nicht die Lösung des Problems sein.

Ihre Meinung? Ägypten am Scheideweg? Mailen Sie Ihre Gedanken an: p.brueckmann@waz.de