Essen. Deutsche Kreuzfahrtschiffe werden immer größer. Reedereien versprechen sich einen wirtschaftlichen Vorteil. Sorgen diese neuen Dimensionen möglicherweise abschreckend auf den potenziellen Kreuzfahrt-Kunden? Ein Kommentar von Pascal Brückmann.
Darf’s ein bisschen mehr sein? Reichlich flapsig ausgedrückt ist dies meine spontane Assoziation, wenn ich über die aktuellen Neubaupläne der deutschen Reedereien nachdenke. Die in Japan für das Jahr 2015 und 2016 in Auftrag gegebenen Aida-Neubauten wachsen in der Tonnage von derzeit 71.000 auf stattliche 125.000 BRZ. Geschätzte 3250 Passagiere sollen dann zeitgleich an Bord gehen können.
Und auch Tui Cruises setzt im Rahmen des Flottenwachstums auf XXL-Schiffe. Der Neubau, der 2014 vom Stapel läuft, wächst von derzeit 77.000 auf 97.000 Bruttoregistertonnen. Dimensionen also, die für die deutsche Kreuzfahrtklientel (noch) gewöhnungsbedürftig erscheinen. Gerade bei den Kreuzfahrt-Novizen ist die Skepsis vor einer Reise auf einem besonders großen Kreuzfahrtschiff nicht unerheblich.
Doch dieses Risiko gehen die Reedereien ein, schließlich sind die Mega-Liner für sie wirtschaftlich die optimale Lösung. Mehr Gäste an Bord sorgen für zusätzlichen Umsatz, während sich gleichzeitig die Fixkosten pro Passagier verringern. Allerdings geht diese Rechnung nur auf, wenn die Schiffe entsprechend maximal ausgelastet werden. Auf die richtige Größe kommt es also an.