Berlin. Wer kennt das nicht: Bereits wenige Tage nach dem Urlaub ist von der neu gewonnenen Entspannung nicht mehr viel übrig und der Alltagsstress macht sich breit. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich Ihre Urlaubserholung auch nach der Rückkehr in den Job bewahren können.

An einigen Stellen zwickt zwar noch der Sonnenbrand, aber für viele Menschen ist der Sommerurlaub vorbei und der Alltag kehrt zurück: Im Büro stapelt sich die Post, zu Hause die Wäsche. Von Erholung ist bald nichts mehr zu spüren.

"Es ist völlig verständlich, dass man mit ein wenig Unbehagen in den Job zurückkehrt. Schließlich weiß man, dass der volle Schreibtisch dort wartet", sagt Psychologe Peter Walschburger von der Freien Universität (FU) in Berlin.

Er erklärt, wie die Urlaubserholung lange bewahrt werden kann. - Der Experte rät, eine Positivliste anzulegen, um nicht in eine Ablehnungshaltung hineinzugeraten. "Für die Liste kann ich mir überlegen, was die schönen Effekte sind, wenn ich wieder auf der Arbeit bin. Zum Beispiel, den netten Kollegen, den ich wieder treffe", fügte er hinzu.

Kleine Highlights setzen

Wichtig sei es, zwischen den "alltäglichen Widrigkeiten", wie dem Bearbeiten von unangenehmen E-Mails, immer wieder kleine Highlights zu setzen. - Nicht abrupt vom Urlaubs- in den Arbeitsrhythmus zu wechseln sei ein weiterer wichtiger Punkt. Der Arbeitsalltag sollte langsam angegangen werden, um sich wieder an den neuen Rhythmus heranzutasten.

"Warum nicht am ersten Arbeitstag das Auto stehen lassen und mit dem Rad durch den Park zur Arbeit fahren", schlägt Walschburger vor. Das würde es leichter machen, die Gedanken schweifen zu lassen und sich urlaubsbezogenen Assoziationen hinzugeben.

Manchen Menschen tue es gut, die erste Arbeitswoche erst am Mittwoch zu beginnen. Damit falle der Kontrast zwischen Ferien- und Arbeitsrhythmus nicht zu extrem aus, denn das Wochenende nahe bereits. - Alle Verfahren, die unsere Fantasie in eine Urlaubsatmosphäre eintauchen ließen und damit die positiven Erinnerungen auffrischten, seien hilfreich.

Neuen Interessen auch in der Heimat nachgehen

Dazu zählen beispielsweise der Austausch mit Bekannten über den Urlaubsort, Fotos anzuschauen oder der Genuss einer kulinarischen Köstlichkeit des Ferienlands. - Urlaubsrückkehrer sollten versuchen, besonders wohltuende Ferienerlebnisse in den Alltag einzupflegen, sagt Walschburger. Das könnten kulturelle Erfahrungen, sportliche Aktivitäten oder Naturerlebnisse sein - wie der Spaziergang, der in den Ferien so gut getan hat.

"Manche Menschen entdecken im Urlaub ganz neue Seiten an sich, neue Interessen. Diesen Gewinn sollte man sich bewahren, dem neuen Hobby auch in der Heimat nachgehen. Auch wenn es vielen schwer fällt, eine neue Gewohnheit zu etablieren", fügte er hinzu. (dapd)