Hamburg. Niedriger Luftdruck, geringe Luftfeuchtigkeit, langes Sitzen: Eine Flugreise ist anstrengend für den Körper und nicht selten kommen die Passagiere nach einem langen Flug erschöpft am Reiseort an. Doch das muss nicht sein, denn es gibt Möglichkeiten, die Reise entspannt zu überstehen.
Fliegen ist anstrengend für den Körper. Der ungewohnt niedrige Luftdruck, die geringe Luftfeuchtigkeit und das lange Sitzen stellen eine Herausforderung dar. Mit dem Ergebnis, dass so mancher Fluggast sich bei der Ankunft am Urlaubsort nicht nur müde, sondern auch total erschöpft fühlt.
Doch es gibt Möglichkeiten, den Flug entspannt durchzustehen. Das fängt schon bei der richtigen Kleidung an: "Man sollte nichts tragen, was einengt, und bei längeren Flügen die Schuhe ausziehen", sagt Helmut Jäger vom Reisemedizinischen Zentrum am Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg. Denn durch das lange und beengte Sitzen sei die Blutzirkulation ohnehin schon beeinträchtigt, enge Hosen, Gürtel und Schuhe können das noch verstärken.
Stützstrümpfe reduzieren Thromboserisiko
Vor allem in den Beinen und Füßen staue sich das Blut: "Durch die fehlende Bewegung und die Beengung kommt es zu einem Aussetzen der Muskelpumpe in den Beinen. Das führt zu einer verminderten Rückflussgeschwindigkeit des Blutes in den Venen", erläutert der Experte die Vorgänge im Körper.
Die niedrige Luftfeuchtigkeit auf Langstreckenflügen, gepaart mit einer verminderten Trinkmenge, könne durch den Flüssigkeitsverlust zusätzlich zur Eindickung des Blutes führen. Wer ein erhöhtes Thromboserisiko hat, sollte deshalb besonders vorsorgen und orthopädisch angepasste Stützstrümpfe tragen. Von den sogenannten Reisestrümpfen rät Jäger eher ab: "Gerade am Abschluss unter dem Knie kommt es bei diesen oft zu Einschnürungen und die sind kontraproduktiv."
Ausreichend bewegen und trinken
Unabhängig vom Thromboserisiko sollte man im Flugzeug für genügend Bewegung sorgen und viel trinken - am besten Wasser oder Fruchtschorlen. Vielen Flugpassagieren sei das nicht bewusst: Sie verzichteten auf Getränke, um nicht ständig zur Toilette zu müssen.
Seinem Körper tue man damit nichts Gutes: Der Organismus sei auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr angewiesen, ganz besonders in der trockenen Luft einer Flugzeugkabine. Außerdem sorge, so Jäger, ein Gang zur Toilette gleich für Bewegung.
Yoga & Co. fürs Wohlbefinden
Ohnehin sollte man möglichst oft aufstehen und im Gang auf und ab gehen. Außerdem eignen sich laut Jäger viele Methoden aus dem Yoga, Qi Gong oder auch Pilates dafür, die Muskeln im Sitzen unauffällig in Schwung zu bringen. Die leicht zu erlernenden Übungen seien hochwirksam und von außen nicht sichtbar. Aber auch schon das regelmäßige Anspannen und wieder Lockerlassen der Bein- und Fußmuskulatur fördere die Blutzirkulation.
Neben Kreislauf und Stoffwechsel freuen sich auch die Schleimhäute über eine Extraportion Feuchtigkeit, damit sie nicht austrocknen und weiter gegen Krankheitserreger aktiv sein können. Hilfreich sind beispielsweise Meerwasserspray für die Nase oder spezielle Augentropfen. Kontaktlinsenträgern empfiehlt Jäger, im Flugzeug auf eine Brille auszuweichen, da sonst Augenreizungen drohen. (dapd)