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Das gibt es nicht alle Tage: Teile der Regierung appellieren an die Reederei Deilmann, die MS Deutschland doch weiter unter deutscher Flagge laufen zu lassen. Der Bundespräsident sprang dem rebellierenden Kapitän zur Seite. Und die Boulevardpresse war sich einig: Das „Traumschiff“ unter maltesischer Flagge zu betreiben sei so, als würde man das Brandenburger Tor an China verkaufen.

Das saß. Mit soviel Emotionalität und Populismus hatte bei Deilmann niemand gerechnet. Warum auch? Würde man doch nichts anderes machen als AIDA und Co., die ihre Schiffe auch anderswo melden, um Steuern zu sparen und Tarifverträge zu umgehen. Jetzt hat die Reederei zurückgerudert: Die Deutschland bleibt deutsch. Aber: „Das hat auch seinen Preis“, ließ Deilmann sofort verlauten. Zwei von drei Geschäftsführern traten daraufhin diese Woche zurück, weil ihrer Meinung nach ein wirtschaftlich sinnvoller Betrieb nicht mehr möglich sei.

Nun muss sich zeigen, ob die Passagiere tatsächlich bereit sind, für die Flagge am Heck mehr zu bezahlen.