Sechstes deutsches Todesopfer nach "Concordia"-Unglück identifiziert
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Biberach. Mehr als zwei Wochen nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes “Costa Concordia“ ist eine weitere Leiche einer Deutschen identifiziert worden. Es handelt sich laut Polizei um eine 66-jährige Frau aus dem Landkreis Biberach. Die Suche nach weiteren Vermissten wurde eingestellt.
Nach der Havarie der "Costa Concordia" vor der toskanischen Mittelmeerinsel Giglio ist ein sechstes deutsches Todesopfer identifiziert worden. Es handele sich um eine 66-Jährige Frau aus dem Landkreis Biberach, teilte die Polizeidirektion Biberach am Dienstag mit. Damit gelten nach Angaben des Auswärtigen Amtes noch sechs Deutsche als vermisst.
Am Samstag war die fünfte deutsche Leiche identifiziert worden. Das Opfer stammt laut Landeskriminalamt aus dem Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg. Offenbar handelt es sich dabei um eine 71-Jährige aus dem Raum Nürtingen. Zuvor waren bereits vier Opfer aus Deutschland identifiziert worden, darunter ein 72-jähriger Mann aus Nordrhein-Westfalen, ein 66-Jähriger aus Berlin, ein 74-Jähriger aus Hessen und eine 52-jährige Frau aus Mittelfranken in Bayern.
Suche wurde eingestellt
Die Suche nach Vermissten im Wrack der "Costa
Concordia" ist am Dienstag endgültig eingestellt worden. Die Suchaktionen im Inneren des
Schiffs würden aus Sorge um die Sicherheit der Taucher beendet, sagte ein
Sprecher der italienischen Feuerwehr.
Der
Zivilschutz informierte nach eigenen Angaben die betroffenen Familien und
Botschaften über die Entscheidung. Bislang wurden 17 Tote aus dem am 13. Januar
vor der Toskana-Insel Giglio havarierten Schiff geborgen.
Sorge um Einkünfte aus Tourismus
Die langwierigen Bergungsarbeiten an dem havarierten Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" haben bei den Bewohnern der italienischen Insel Giglio Besorgnis ausgelöst. Rund 200 Bewohner der Insel kamen am Montag zusammen, um ein "Bürgerkomitee" zu gründen, das der vom Tourismus abhängigen Insel in der Sommersaison helfen soll.
Der italienische Krisenstab hatte angekündigt, dass es bis zu einem Jahr dauern könne, bis das Wrack gehoben wird. Zunächst müssten der Auftrag vergeben werden und das ausgewählte Unternehmen einen Plan ausarbeiten, sagte der Leiter des italienischen Krisenstabs, Franco Gabrielli. Allein dies werde rund zwei Monate dauern. Für die Bergung der "Costa Concordia" veranschlagte Gabrielli weitere "sieben bis zehn Monate" - je nach Wetterlage und Wellengang.
Die "Costa Concordia" war am Abend des 13. Januar mit mehr als 4200 Menschen an Bord vor der toskanischen Insel Giglio havariert. Bislang wurden 17 Tote geborgen, von denen 16 identifiziert wurden, darunter fünf Deutsche. Unter den verbliebenen 15 Vermissten befinden sich nach Angaben des Auswärtigen Amts sieben Deutsche. (dapd, afp)
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