Malediven. Nach heftigen Protesten örtlicher Hotelbetreiber hat die Regierung der Malediven das Verbot von Wellness-Bereichen in den Häusern wieder aufgehoben. Bei Qualitätskontrollen hätten sich keine Anhaltspunkte für die Vermutung ergeben, die Verwöhn-Oasen würden als Bordelle missbraucht.
Nach einer gründlichen Prüfung der Frage, ob Hotel-Spas auf den Malediven als Bordelle missbraucht werden, hat die Regierung des Inselstaates ein Verbot der Wellnessbereiche wieder aufgehoben. Staatspräsident Mohamed Nasheed sagte, es habe heftige Proteste gegen die Spas gegeben, und die Masse der Bevölkerung müsse respektiert werden. Daher habe die Regierung eine Qualitätskontrolle der Wellnessbereiche angeordnet.
Dabei habe sich herausgestellt, dass es bei den Spas nichts zu beanstanden gebe. "Wir haben festgestellt, dass sie völlig einwandfrei sind und dass es sich um Bereiche handelt, in denen Familien hochwertige Behandlungen bekommen können", fügte Nasheed hinzu. "Wir können sie also wieder öffnen."
Das Tourismusministerium der Malediven hatte Ende vergangener Woche rund 100 Hotels angewiesen, ihre Wellnessbereiche zu schließen. Mit der Anordnung reagierte die Regierung auf Proteste einer einflussreichen Islamistenpartei, die den Hotels vorgeworfen hatte, Kosmetik- und Massagesalons als Bordelle zu nutzen. Der Großteil der 330.000 Einwohner der Malediven hängt dem sunnitischen Islam an. Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftssektor des Inselstaates im Indischen Ozean. (afp)