Essen. Egal ob Neueinsteiger oder alter Hase im Ski-Langlauf: In Deutschland gibt es Strecken für jeden Geschmack und jedes Können. Wir stellen zehn der schönsten Routen vor.
Lautlos gleitet man durch verschneite Wälder, die Gedanken kann man einfach mal schweifen lassen. Herrlich sind die Ausblicke, die sich einem bieten, die kristallklare Winterluft erfrischt: Langlaufen bringt vielfältigen Genuss. Einst als Rentnersport belächelt, ist Langlauf wieder voll im Trend. Vom Brocken bis zu den Ammergauer Alpen finden die Liebhaber der schmalen Spur attraktive Loipenreviere. Wir stellen zehn der schönsten Routen in Deutschland vor.
Oberbayern: Oberammergau – König-Ludwig-Loipe
Der Passionsspielort bietet Langläufern einmalige Verhältnisse. Auf den Spuren des bayerischen Märchenkönigs gleiten sie durchs Ammertal. 45 Kilometer Loipen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade folgen dem Lauf der Ammer, vorbei am Kloster Ettal bis ins Graswangtal zum Schloss Linderhof, dem kleinsten Prunkbau Ludwigs II. Unterwegs laden der Fischerwirt und die Ettaler Mühle zur Einkehr. Einmal im Jahr werden sogar 65 Kilometer gespurt: Anfang Februar treffen sich hier die besten Langläufer der Welt zum traditionellen König-Ludwig-Lauf.
Tourist-Information Oberammergau, Tel.: 08822/92 27 40, www.ammergauer-alpen.de
Allgäu: Oberstdorf – Loipe Spielmannsau
Langlaufen wie die Weltmeister kann man auf der Loipe Spielmannsau. Weite Teile der 15 Kilometer langen Strecke bilden das Kernstück der „Weltmeisterschafts-Loipe“. Entsprechend sind die Anforderungen an Können und Kondition. Untrainierte können schwierige Passagen auf Wanderwegen umgehen und das atemberaubende Panorama genießen: Weiß überzuckerte Zweitausender steigen zu beiden Seiten der Loipe auf. Zu einer zünftigen Brotzeit lädt dann der auf halber Strecke gelegene Berggasthof Spielmannsau.
Tourismus Oberstdorf, Tel.: 08322/70 00, www.oberstdorf.de
Bayerischer Wald: Bodenmais – Langlaufzentrum Bretterschachten
Die Tour auf den Kleinen Arber bietet Spuren für jeden Geschmack und jedes Können. Gemütlich gleitet es sich zu Beginn der 15 Kilometer langen Runde über den Schneeteppich und später über das sonnige Plateau am Hochzellberg. Durch verschneiten Wald geht es hinauf zum Arberhüttenschachten. Die Berghütte ist ein willkommener Rastplatz und bietet schöne Blicke über sanfte Höhen und weite Täler. An klaren Tagen bilden Zugspitze und Dachstein ein imposantes Panorama. Nach dem Anstieg zum Kleinen Arber ist Halbzeit. Rasante und spaßige Abfahrten kündigen dann das wieder gemütliche Ende der Tour an.
Bodenmais Tourismus und Marketing, Tel.: 09924/77 81 35, www.bodenmais.de, www.aktivzentrum-bodenmais.de
Oberpfälzer Wald: Bärnau – Loipe Silberhütte
Zwischen Bärnau und Flossenbürg liegt Ostbayerns Langlaufadresse Nummer eins. An der Grenze zu Tschechien erwarten den Langläufer mit dem Langlaufzentrum Silberhütte 15 Kilometer abwechslungsreiche Loipen durch den Oberpfälzer Wald. Über den alten Grenzpunkt Kreuzstein bietet sich ein Abstecher ins böhmische Zlatý Potok (Goldbach) an. Sonntags lädt dort eine bewirtschaftete Hütte zur wärmenden Rast am Kamin ein. Eine steile Kurve und starkes Gefälle beim Felsenlabyrinth der Burgruine Schellenberg kann auf markierten Wegen umgangen werden.
Tourismusbüro Bärnau, Tel.: 09635/9 20 30, www.baernau.de, www.slz-silberhuette.de
Schwarzwald: Todtnau – Stübenwasenspur
Der knapp 20 Kilometer lange Rundkurs ist eine der beliebtesten Loipen des Südschwarzwalds. Sie gehört zum Loipenzentrum Notschrei und bietet sowohl leichte, ebene Bereiche als auch einige anspruchsvolle Abschnitte mit prägnanten Anstiegen. Auf einem Teilstück folgt die Route dem rund 100 Kilometer langen Fernskiwanderweg Schonach-Belchen. Ein Einkehrtipp ist der 1240 Meter hoch gelegene Gasthof Stübenwasen. Danach beginnt der aussichtsreichste Abschnitt mit Ausblicken bis zum Feldberg und auf die Alpenkette.
Todtnauer Ferienland, Tel.: 07671/96 96 95, www.todtnauer-ferienland.de, www.notschrei-loipe.de
Hochschwarzwald: St. Märgen – Thurnerspur
Die Loipe Thurnerspur befindet sich am Thurnerpass zwischen den Wintersportorten Breitnau und Hinterzarten sowie dem Luftkurort St. Märgen. Die 15 Kilometer lange Strecke (Abkürzungen von fünf und sieben Kilometern sind ebenfalls möglich) ist das älteste Langlaufzentrum Deutschlands. Sie führt in rund 1100 Metern Höhe meist vierspurig durch Fichtenwald und über freie Felder. Herrliche Fernblicke bieten sich auf die höchsten Schwarzwaldberge wie Feldberg, Kandel oder Schauinsland. An klaren Tagen schweift der Blick bis zu den Schweizer Alpen und den Vogesen.
Hochschwarzwald Tourismus GmbH, Tel.: 07652/1 20 60, www.hochschwarzwald.de
Sauerland: Altastenberg – Rothaarloipe
Rund 300 Kilometer Loipen machen die Wintersportarena Sauerland zu einem wahren Dorado für Skilangläufer. In Höhenlagen bis zu 840 Meter sind viele Spuren obendrein recht schneesicher. Ein Highlight ist die 54 Kilometer lange Rothaarloipe, die auf dem Kamm des Rothaargebirges verläuft. An vielen Aussichtspunkten begleiten weite Panoramasichten die Route, deren stetiges Auf und Ab auch weniger geübte Läufer bewältigen. Unterwegs locken Sehenswürdigkeiten wie der Kahle Asten, der Rhein-Weser Turm oder der Waldskulpturenweg bei Kühhude.
Wintersport-Arena Sauerland, Winterberg, Tel.: 02981/82 06 33, www.wintersport-arena.de
Harz: Schierke – Große-Winterberg-Loipe
In Schierke, am Fuße des Brocken, hat Wintersport Tradition. Schon 1777 schwärmte der Geheimrat Goethe aus Weimar vom „grenzenlosen Schnee“, dem er hier gegenüberstand. Langläufer finden im Naturschutzgebiet Hochharz mit seinen lichten Wäldern, Wiesen und Bächen ideale Verhältnisse vor. Die Große-Winterberg-Loipe führt von Schierke 13,5 Kilometer weit durch die „Schluftwiesen“ im Tal der Bode und um den Großen und Kleinen Winterberg herum. Schönster Abschnitt ist der Anstieg zum Sattel zwischen Wurmberg und Großem Winterberg, der von wunderbaren Ausblicken auf den Brocken begleitet wird.
Touristinformation Schierke, Tel.: 039455/86 80, www.schierke-am-brocken.de
Thüringer Wald: Oberhof – Loipe zum Veilchenbrunnen
Der Rennsteig ist nicht nur ein Wanderparadies, sondern im Winter auch ein ideales Revier für Langläufer. Der Kammweg wird auf der Länge von 168 Kilometern gespurt. In der bewaldeten Hügellandschaft rund um das Wintersportzentrum Oberhof finden Gelegenheitsläufer ebenso ihre Spur wie trainierte Loipenfüchse. Von mittlerer Schwierigkeit ist die etwa zehn Kilometer lange Route zum „Veilchenbrunnen“ (Start am Sporthotel Oberhof). Auf halber Strecke lädt das rustikale Gasthaus „Zum Veilchenbrunnen“ zur gemütlichen Einkehr ein.
Oberhof Information, Tel.: 036842/26 90, www.oberhof.de
Erzgebirge: Johanngeorgenstadt – Kammloipe
Die waldreiche Mittelgebirgslandschaft im Südzipfel des Westerzgebirges gilt als schneesicherste Region Sachsens. Vom Bergbaustädtchen Johanngeorgenstadt zu Füßen des 1018 Meter hohen Auersbergs führt die 36 Kilometer lange Kammloipe entlang der deutsch-tschechischen Grenze durch das Naturschutzgebiet des Kleinen und Großen Kranichsees bis nach Schöneck. Wiesenhänge, Wälder und Täler beherrschen das Landschaftsbild. Dank der Hotels und Gasthöfe entlang der Strecke kann man die Tour in Tagesetappen unterteilen.
Touristinformation Johanngeorgenstadt, Tel.: 03773/88 82 22, www.johanngeorgenstadt.de