Essen. In den Alpen mangelt es an Schnee, was in der Wintertourismus-Branche zu einer trüben Stimmung führt. Reise-Redakteur Pascal Brückmann kommentiert die Entwicklung der letzten Jahren und erläutert die Fehlentwicklung vieler Skiorte.
Keine guten Nachrichten zum Beginn der Wintersaison. In den Alpen mangelt es an Schnee. Statt weißer Pracht und Pistenzauber herrscht in diesen Tagen ziemlich trübe Stimmung. Dabei zweifelt niemand ernsthaft daran, dass der Winter doch noch in Fahrt kommt. Was viel schwerer wiegt, ist die Unsicherheit darüber, wie sich das Freizeitverhalten der Deutschen schleichend verändert hat. Die Zahlen, die jetzt von Wissenschaftlern ermittelt wurden (siehe Bericht auf dieser Seite), sind jedenfalls ein lautes Warnsignal. Und die inhaltliche Kritik der Freizeitforscher ist durchaus plausibel und nachvollziehbar.
Irgendwann stimmt die Relation nicht mehr
Das Streben vieler Skiorte nach Unverwechselbarkeit und teurer Qualität ist wohl eine Fehlentwicklung. Gerade wenn am Ende einer solchen Entwicklung die Bedürfnisse der ganz normalen Verbraucher auf der Strecke bleiben, ist der Verlust möglicherweise größer als der Gewinn.
Mein ganz persönliches Reise-Verhalten stützt die These der Wissenschaftler. Einstmals begeisterter Wintersportler, scheue ich inzwischen Aufwand und Kosten und habe seit fast zehn Jahren keinen richtigen Skiurlaub mehr gebucht. Denn wenn dieser bei insgesamt weniger Komfort doppelt so viel wie ein guter Sommerurlaub kostet, stimmt die Relation irgendwann nicht mehr. Da hilft dann auch der schönste Schnee nicht weiter...