Bern. Für die kommende Wintersaison rechnen Konjunkturforscher mit sinkenden Touristenzahlen für die Schweiz. Der starke Franken schreckt Touristen ab. Doch die Lage soll auch wieder besser werden - ab dem Jahr 2013.
Die anstehende Wintersaison sieht für die Schweizer Tourismusindustrie düster aus. Die Konjunkturforscher des Forschungsinstituts Bakbasel prognostizieren dem Sektor einen Rückgang um 2,6 Prozent. Die Übernachtungen von Ausländern dürften gar um 4,2 Prozent zurückgehen. Die Binnennachfrage zeigt sich stabiler, wie den am Montag veröffentlichten Prognosen zu entnehmen ist. Aber auch die Übernachtungen der Einheimischen dürften mit Minus 0,4 Prozent leicht rückläufig sein. Den deutlichen Rückgang beim Geschäft mit ausländischen Gästen führt Bakbasel auf den starken Franken zurück.
Zudem verstärkt die verlangsamte Weltkonjunktur den Dämpfer. Vor allem aus den traditionellen westeuropäischen Märkten und den USA sind deutliche Rückgänge zu befürchten.
Das ändert sich nicht so schnell: Bakbasel rechnet in der Sommersaison 2012 mit einem Rückgang der Übernachtungszahlen von 1,4 Prozent. Damit dürfte das Tourismusjahr 2012 mit einem Minus von 1,9 Prozent enden. Auch die vergangene Sommersaison weist Minuszeichen auf. Für sie gehen die Konjunkturforscher von einem Rückgang um 2,5 Prozent aus. Vor allen im Alpenraum war die Saison mit einem Rückgang von 4,8 Prozent schwierig. Zum starken Franken hatte sich dort noch schlechtes Wetter in den wichtigsten Sommermonaten gesellt.
3,4 Prozent Wachstum 2014
Nachhaltig auf den Wachstumspfad zurückkehren sollte die Schweizer Tourismusbranche 2013 mit einem Übernachtungsplus von 2,1 Prozent. Noch kräftiger zulegen sollte die Branche im Tourismusjahr 2014 mit einem Wachstum von 3,4 Prozent. Bakbasel erklärt diese Dynamik mit einem Aufholprozess bei der Auslandnachfrage nach vier mageren Jahren. Zusätzlich sollten sich 2014 die gesteigerten Investitionen in der Schweizer Hotellerie auszahlen.
Ebenso düster wie bei den Hotels sieht es bei den Bergbahnen aus. Ihre Erträge dürften sich Tourismusjahr 2011 um 4,8 Prozent geschmälert haben. Vor allem das Frühjahr war wegen des späten Osterzeitpunkts zusammen mit sommerlichen Temperaturen schwierig. 2012 müssen die Bergbahnen mit einer weiteren Delle von 0,6 Prozent rechnen. Allerdings rettet die Bahnen hier der günstigere Ostertermin, so dass die Einbuße wegen der gesunkenen Nachfrage nicht so stark ausfällt wie bei den Hotels. (dapd)