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Urlauber in Sorge: Auf dem landesweit größten Flughafen in Düsseldorf würden im Falle eines Streiks mitten in der Ferienzeit 18.000 Passagiere am Boden bleiben. Auf dem Flughafen Köln/Bonn müssten 89 Flüge gestrichen werden.

Mitten in der Ferienzeit müssen Zehntausende Flugreisende allein in NRW um den pünktlichen Start ihres Urlaubs bangen. Sollte es am Donnerstag zwischen 6 und 12 Uhr zu den angekündigten bundesweiten Streiks der Fluglotsen kommen, wird es auch am größten Flughafen Nordrhein-Westfalens in Düsseldorf zu Beeinträchtigungen des Flugbetriebs kommen. 120 Landungen und 170 Starts würden ausfallen, sagte ein Sprecher am Mittwoch. 18.000 Passagiere blieben dann am Boden. Die Check-In-Schalter in Düsseldorf sollen dann erst ab 10 Uhr geöffnet werden, und erste Flugzeuge könnten frühestens ab 12 Uhr starten und landen.

Im Falle eines Streiks werden in Düsseldorf zusätzliche Servicemitarbeiter am Flughafen im Einsatz sein. Sie sollen „mit Rat und Tat“ zur Seite stehen, heißt es in einer Erklärung. Wartende Fluggäste werden dann im Terminal mit Getränken versorgt und bekommen bei ausgewählten Gastronomen zudem vergünstigte Angebote. Für Kinder werden im Terminal spezielle Unterhaltungsaktionen angeboten, und die Besucherterrassen dürfen ausnahmsweise kostenlos betreten werden. Passagiere, die am Donnerstag oder Freitag von Düsseldorf aus starten möchten, können auf der Flughafen-Homepage oder bei der Hotline des Airports unter der Telefonnummer 0211/421-0 weitere Informationen bekommen.

Auf dem Flughafen Köln/Bonn müssten in der anberaumten Streikzeit zwischen 6 und 12 Uhr 89 Flüge gestrichen werden.

Ramsauer rechnet nicht mit Streik

Während die Flughäfen schon konkrete Maßnahmen für den Ernstfall ankündigen, rechnet Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer noch nicht mit einem Streik der Fluglotsen. Er habe berechtigte Hoffnungen, dass es nicht so weit komme, sagte der CSU-Politiker am Mittwoch am Rande der Kabinettssitzung in Berlin.

Ramsauer appellierte an die Gewerkschaft der Flugsicherung, „den Bogen nicht zu überspannen“. Einen Streik in einer Hauptreisewoche während der Ferien hätten die Menschen nicht verdient. Schließlich sparten viele Familien das ganze Jahr über für den Urlaub. Zudem seien die Arbeitsbedingungen der Fluglotsen mit etwa 120.000 Euro Jahresgehalt bei 25 Wochenstunden sowie 50 Urlaubstagen nicht schlecht, sagte Ramsauer.

Air Berlin bereitet Ersatzflugplan wegen Fluglotsenstreik vor

Air Berlin bereitet sich bereits auf einen möglichen Streik der Fluglotsen am Donnerstag vor. "Wir arbeiten an einem Ersatzflugplan", sagte Sprecherin Melanie Schyja am Mittwoch in Berlin. Im Falle eines Streiks von 6 bis 12 Uhr werde die Fluglinie versuchen, möglichst viele frühe Flüge vor Streikbeginn starten zu lassen. Zudem würden - wenn möglich - Flüge zusammengelegt oder verspätet am Nachmittag gestartet.

Die Streichung eines Flugs sei immer das letzte Mittel, sagte Schyja. Urlaubsflüge auf Langstrecken sollten nach Möglichkeit gar nicht ausfallen, bei mehrmals am Tag angebotenen Inlandsverbindungen könne das aber nicht ausgeschlossen werden.

Noch rechne Air Berlin aber nicht fest mit einem Streik. Ein Schlichtungsangebot der Arbeitgeber könnte diesen zumindest noch verzögern, sagte die Sprecherin.

Auch der Reiseveranstalter TUI hat einen Ersatzflugplan ausgearbeitet. Am Mittwochabend können sich Kunden über ihre neuen Abflugzeiten informieren - zum Beispiel über die Kundenhotline unter 0511/567-8000, die am Mittwochabend bis 22 Uhr besetzt ist. Die Charterflugtochter Condor des Reisekonzerns Thomas Cook plant im Fall der Fälle ebenfalls einzelne Kurz- und Mittelstreckenflüge zu verschieben. Die Langstreckenflüge von Condor sind dem Unternehmen zufolge von dem drohenden Streik nicht betroffen.

Mit Material von dapd und reuters.