Frankfurt/Main. . Schlechte Nachrichten für Urlauber: Die Fluglotsen kündigen für Donnerstag Streiks an. Tariflich beschäftige Mitarbeiter sollen von 6 bis 12 Uhr an allen Standorten die Arbeit niederlegen. Doch in Dortmund soll alles normal laufen.
Die deutschen Fluglotsen wollen am Donnerstag streiken. Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) wies am Dienstag in Frankfurt am Main das jüngste Angebot der Deutschen Flugsicherung (DFS) als nicht akzeptabel zurück. Die tariflich beschäftigten Mitarbeiter sollten daher am Donnerstag am sämtlichen Standorten von 06.00 bis 12.00 Uhr dir Arbeit niederlegen. In einer Urabstimmung hatten sich 95,8 Prozent der Stimmberechtigten für Streiks ausgesprochen. Durch den Streik könnten nach Gewerkschaftsangaben bis zu 2500 Flüge entfallen.
Flughafen Dortmund nicht betroffen
Der Flughafen Dortmund wird jedoch nicht von den Streiks betroffen sein. Denn für die Dortmunder Lotsen gilt ein gesonderter Tarifvertrag.
Der Flughafen Düsseldorf bereitet sich indes ab Mittwoch auf einen möglichen Streik der Fluglotsen am Donnerstag vor. "Alle Beteiligten wie beispielsweise die Fluggesellschaften, Sicherheitsbehörden, der Zoll oder die Bodenverkehrsdienstleister bilden am Mittwoch einen Koordinierungsstab. Der wird das weitere Vorgehen besprechen", so Christian Hinkel, stellvertretender Pressesprecher des Flughafens Düsseldorf International. Er rät den Passagieren, sich am Donnerstag bei ihren Fluggesellschaften oder Reiseveranstaltern zu informieren, ob ihr Flug stattfindet.
Deutsche Flugsicherung will Streik verbieten lassen
Die DFS reagiert unterdessen auf die angekündigten Streiks mit rechtlichen Schritten. DFS-Personalchef Jens Bergmann kündigte am Dienstag in Frankfurt am Main einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die für Donnerstag angekündigten Arbeitsniederlegungen an. Die Arbeitgeber seien der festen Überzeugung, dass die Forderungen der Gewerkschaft der Flugsicherung teilweise rechtswidrig seien. "Wir werden den Rechtsweg bestreiten, um so den Streik zu verhindern", sagte Bergmann.
In der Erklärung der Fluglotsen-Gewerkschaft wird das am Wochenende vorgelegte Angebot der Deutschen Flugsicherung als nicht verhandelbar bezeichnet. Es bedeute bei der aktuellen Inflationsrate mit etwa 2 Prozent Gehaltserhöhung im ersten und 2,1 Prozent im zweiten Jahr einen Reallohnverlust.
Außerdem enthalte es Forderungen, die gar nicht Gegenstand der laufenden Tarifrunde seien. Deshalb sei der sechsstündige Streik am Donnerstag nötig, von dem nur ein Notdienst ausgenommen sei. Die Gewerkschaft bedauerte, dass es zu dieser Eskalation gekommen sei. (we/dapd/rtr)