Ruhrgebiet. . Im Jahr nach der Kulturhauptstadt steht wieder ein kulturelles Großereignis ins Haus: die Extraschicht. Die zehnte Auflage der Nacht der Industriekultur präsentiert am Samstag 200 Aktionen an 47 Orten.
Ja, es gibt ein Leben nach der Kulturhauptstadt. Ruhr.2010 hat sich ausgetobt, aber das Ruhrgebiet tobt weiter. Es brodelt ziemlich oft und am 9. Juli ganz besonders. Samstag, 9. Juli – Nacht der Industriekultur. Das ist der Termin, an dem die ganze Region eine Extraschicht einlegt.
Exklusive Blicke
200 000 Besucher dürften es wohl werden, die sich die über 200 Aktionen an 47 Spielorten zwischen Dinslaken und Hamm ansehen. Gerne halten sie sich bis 2 Uhr wach und ziehen durch die Nacht. Zehn Jahre nach ihrer Premiere zählt die Extraschicht längst zu den etablierten Großveranstaltungen. Sie ist eingespielt, ohne allzu routiniert oder gar abgedroschen rüberzukommen. Sie lassen sich ja auch immer was Neues einfallen.
Alte Industrieanlagen und aktuelle Produktionsstätten werden in Szene gesetzt. Da gibt es die Klassiker. Man denke an Zeche Zollverein in Essen, den Oberhausener Gasometer, die Jahrhunderthalle in Bochum oder die Dortmunder Zeche Zollern. Da gibt es aber auch die Neuen. Dazu zählen das Mülheimer Haus Ruhrnatur oder der Bottroper BernePark. Haus Ruhrnatur gestattet bei seiner Premiere exklusive Blicke in das historische Kraftwerk, der BernePark zeigt Feuertanz an Becken, wo fast 40 Jahre lang Abwasser geklärt wurde. Man wird das nicht riechen. Hoffentlich.
Der Festspielplatz Ruhr ist groß. Um den Besuchern einen besseren Überblick zu verschaffen, hat die Gesellschaft Ruhr Tourismus die Region für diesen Abend in fünf Erlebnisareale eingeteilt: Duisburg, Essen, Oberhausen, Bochum und Dortmund als Anker – jeweils verbandelt mit den Nachbarn. Anhand eines Programmheftes können sich Besucher orientieren und Routen zusammenstellen.
Die Programmhefte liegen in Vorverkaufsstellen, in WAZ-Leserläden und in Tourismusbüros aus. Dort gibt es auch die Eintrittskarten. Sie kosten 12 Euro im Vorverkauf und 16 Euro am 9. Juli an den Abendkassen und öffnen die Tür zu jeder Veranstaltung.
Programm in der Bahn
Das Gute an den Karten ist: Sie gelten als Fahrausweise für die Extraschicht-Shuttles, deren Wartepunkte vor vielen Spielorten liegen. Und noch dazu für das Nahverkehrsnetz. Damit keine lange Zeit an den Haltestellen vertrödelt werden muss, fahren viele Busse und Bahnen im Viertelstunden-Takt bis 2 Uhr. Manche werden sogar Teil des Programms. Die Linie 107 von Essen nach Gelsenkirchen, die Linie 302 von Gelsenkirchen nach Bochum, die U 35 von Herne zur Ruhr-Uni und die ES 09 von der Dortmunder Kokerei Hansa zum Signal-Iduna-Park bieten in einigen Wagen Kunst und Kultur auf Rädern.
Weitere Infos zur Extraschicht gibt es in einer WAZ-Sonderbeilage am Samstag und natürlich auf der Homepage.
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