London. Bettwanzen, fremde Intimbehaarung und kaputte Bäder: Gleich vier britische Hotels haben sich in der Schmuddelhitliste der zehn schmutzigsten Unterkünfte Europas qualifiziert. Die hohen Preise in London sind kein Garant für penible Hygiene.

Mit Historie und bald einer Königshochzeit lockt Großbritannien jährlich 30 Millionen Touristen an. Doch statt im opulenten Flair der Paläste zu schwelgen, trifft so manchen bei der Ankunft im Hotel der Schlag: Bettwanzen, fremde Intimbehaarung und kaputte Bäder machen aus manchem Zimmer eine schlechte Absteige.

Das Jahr ist eigentlich noch sehr jung, doch beim internationalen Bewertungsportal Tripadvisor haben sich gleich vier britische Hotels in der Schmuddelhitliste der zehn schmutzigsten Unterkünfte Europas qualifiziert.

„Jedes zweite Bad hatte ganz offensichtliche Mängel“

Dass der Zimmerdurchschnitt in London alles andere als nobel daherkommt, weiß natürlich auch Simon McNeill-Ritchie, der eine Sanitärfirma betreibt. 17 Hotels und 709 Zimmer hat er sich angeschaut. „Jedes zweite Bad hatte ganz offensichtliche Mängel“, sagt er. Macken in der Emaille, Schimmelflecken rund um die Wasserhähne und kaputte Duschvorleger gehören nach seiner Studie zum Standardinventar.

Doch richtig um den Schlaf bringt viele ein ganz anderes Problem: Cimex lectularius, also Bettwanzen. London ist mit zuletzt mindestens zwölf befallenen Hotels eindeutiger Favorit bei den nächtlichen Blutsaugern. Von Hunderten juckenden Pusteln am Leib berichten Gäste; ein Tourist musste seinen Urlaub nach Wanzenbissen und Blutvergiftung gar vom Hotel in die Notaufnahme verlegen.

Betroffen sind auch Luxusherbergen

Weil Bettwanzen selber Weltreisende sind und als blinde Passagiere im Gepäck die Runde machen, trifft das Problem längst nicht nur Billig-Hostels, sondern auch Luxusherbergen mit Zimmerpreisen ab 400 Euro aufwärts. Londons hohe Preise sind also kein Garant für penible Hygiene. Nicht einmal eine Komplettsanierung schützt vor unwillkommenen Zaungästen: In der „American Bar“ des legendären „Savoy“, eröffnet erst im Oktober 2010, tummeln sich schon Mäuse unter den Tischen.

Also Augen zu und durch: Das ist wohl der beste Tipp für Besucher. So machen es die Londoner übrigens auch!