Großräschen. Früher war das Lausitzer Seenland eine Tagebauwüste. Inzwischen wird die Urlaubsregion zwischen Berlin und Dresden mit zwei Dutzend gefluteten Seen und Kanälen immer begehrter.
Die Zahl der Touristen in der Lausitzer Seenlandschaft nimmt zu. Der Tourismusverband verzeichnete nach eigenen Angaben im Jahr 2018 ein Plus von 5,2 Prozent bei Übernachtungen. In den vergangenen sieben Jahren sei das sogar ein Zuwachs von insgesamt 34 Prozent. Vor allem immer mehr tschechische Gäste kämen in die Region, sagte der stellvertretende Vorstandschef des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland, Siegurd Heinze, in Größräschen. Im Vergleich zu 2017 machten 7000 Gäste mehr Urlaub in der Region.
Digitalisierung der Tourismusbranche als Schwerpunkt
Heinze sieht in den kommenden Jahren die Digitalisierung der Tourismusbranche in der Region als Schwerpunkt, um auch gegen die Konkurrenz wie etwa den Spreewald mithalten zu können. Jeder erwarte am Urlaubsort entsprechende Online-Angebote. Deshalb müsse der Breitbandausbau in der Region dringend vorangebracht werden, die Lausitz sei da unterversorgt, sagte Heinze, der auch der Landrat des Kreises Oberspreewald-Lausitz ist. Auch Campingplätze sollten WLAN anbieten.
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Auch die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes, Kathrin Winkler, sieht im digitalen Wandel neue Möglichkeiten für Urlauber. Als Beispiele nannte sie digitale Gästemappen, WLAN am See, interaktive Tourismusinformationen und Tablets in Museen. "Die Politik muss jetzt begreifen, dass wir uns auf den Weg machen und dafür die strukturellen Voraussetzungen brauchen", sagte Winkler.
Brandenburg hinkt hinterher
Wie aus dem jüngst veröffentlichten Deutschland-Index der Digitalisierung 2019 hervorgeht, hinkt Brandenburg in diesem Bereich hinterher. Im Ländervergleich landet es nur im unteren Mittelfeld und liegt mit 60,2 Zählern weit hinter dem Spitzenreiter und Nachbarn Berlin (102,5). (dpa)