Pretoria. Die Regierung von Südafrika will den Haushaltsetat neu verteilen, um die Wirtschaft zu stärken. Eine erleichterte Visa-Vergabe ist auch Thema.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa will die Regierungsausgaben umschichten, um die kürzlich in eine Rezession gerutschte Wirtschaft anzukurbeln. Die Regierung habe kaum Spielraum, die Ausgaben oder das Defizit erhöhen, deswegen müsse der Etat innerhalb des Haushalts neu verteilt werden, sagte Ramaphosa am Freitag. Gestärkt werden sollen vor allem Investitionen in Infrastruktur und Landwirtschaft. Eine erleichterte Visa-Vergabe, etwa für Urlauber aus China, solle zudem dem wichtigen Tourismus-Sektor Rückenwind geben.

Die neu zu verteilenden Haushaltsmittel sollen sich Ramaphosa zufolge umgerechnet auf mehrere Milliarden Euro belaufen, genaue Zahlen soll das Finanzministerium in Kürze veröffentlichen. Ein umstrittenes neues Bergbaugesetz solle zunächst auf Eis gelegt werden, um dem wichtigen Rohstoffsektor nicht zu schaden.

Auch der südafrikanische Rand verlor stark an Wert

Südafrika, die am meisten entwickelte Volkswirtschaft des Kontinents, gehört zum Brics-Club der führenden Schwellenländer. Im zweiten Jahresviertel schrumpfte die Wirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Damit ist Südafrika erstmals seit 2009 in eine Rezession gerutscht. Das Land ist infolge der Krisen in der Türkei und in Argentinien auch betroffen von der Skepsis der Finanzmärkte gegenüber Schwellenländern. Auch die Währung, der südafrikanische Rand, verlor zuletzt stark an Wert. (dpa)