Sydney. Urlauber füttern Kängurus immer wieder mit Obst und Gemüse. In Sydney attackierten die karottensüchtigen Tiere nun mehrere Touristen.
Auf dem Gelände eines australischen Krankenhauses bei Sydney hat sich eine Herde von offensichtlich karottensüchtigen Kängurus zu einer wahren Landplage entwickelt. Mehrere Touristen wurden von den Beuteltieren beim Füttern bereits verletzt, wie die lokale Presse am Mittwoch berichtete. Eine Frau musste mit 17 Stichen im Gesicht genäht werden. Andere trugen klaffende Wunden am Bauch, am Rücken und an der Schulter davon.
Die mehreren Dutzend wilden Kängurus sind auf dem Gelände einer Klinik zuhause, etwa zwei Zugstunden von Sydney entfernt. Jede Woche kommen mehrere tausend Touristen dorthin, um Australiens Wappentiere aus der Nähe zu betrachten und auch Selfies zu machen. Schilder weisen darauf hin, dass Füttern verboten ist. Trotzdem werden die Tiere mit allem möglichen Essbaren versorgt: mit Keksen und Pommes, aber auch mit vermeintlich gesunder Nahrung wie Bananen und Karotten.
Karotten sind für Kängurus wie Schokoriegel
Der Tierpfleger Andrew Daily meint jedoch, dass auch Obst und Gemüse für Kängurus schädlich sein können. "Wenn ein Känguru 100 Mal eine Karotte bekommen hat, dann kommt es halt auf Dich zu und schnappt sie sich", sagte er dem Fernsehsender ABC. Die Tiere könnten dann auch "sehr aggressiv" werden. "Für uns ist eine Karotte ziemlich gesund. Aber für ein Känguru ist sie wegen ihres Zuckergehalts wie ein Schokoriegel."
Mit den Kängurus auf dem Gelände des Morriset Hospitals soll sich jetzt auch das Parlament des australischen Bundesstaates New South Wales befassen. Der Abgeordnete Greg Piper veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite ein Video, in dem er auf die Gefahren hinweist. Das Füttern von Kängurus ist in Australien grundsätzlich verboten. (dpa)