Berlin. Deutsche Reisende lassen sich die Urlaubsstimmung auch von der steigenden Terrorgefahr nicht vermiesen. Die Zahl der Reisetage liegt auf Rekordniveau.

Die gute Konjunktur treibt die Reiselaune der Bundesbürger an. Trotz Terroranschlägen in Urlaubsgebieten sind sie in diesem Jahr soviel unterwegs gewesen wie nie zuvor, wie aus dem aktuellen Reisebarometer des Bundesverbandes der deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) hervorgeht.

Danach stieg die Länge der Trips um 1,8 Prozent auf 1,67 Milliarden Tage. "Für das kommende Jahr rechnen wir mit noch einmal 2 Prozent mehr Reisetagen", sagte BTW-Präsident Michael Frenzel. Ganz ungetrübt ist das Bild aber nicht.

Die Bereitschaft der Bundesbürger, in den kommenden Monaten in Reisen zu investieren, ist im Vergleich zum Sommer nicht mehr ganz so hoch. Der Reiseindex, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, sank auf 2,4 Punkte nach zuletzt 2,7 Punkten. Gestützt wird die Entwicklung durch die robuste Konjunktur, Lohnsteigerungen und die niedrige Arbeitslosigkeit.

Urlauber wichen auf andere Ziele aus

Die Stimmung habe sich analog zum Konsumklima aber insgesamt leicht eingetrübt, sagte Tourismusexperte Roland Gassner vom Nürnberger Konsumforscher GfK. Einige Verbraucher seien durch die Diskussion über den Umgang mit dem Flüchtlingszustrom verunsichert. "Die Terroranschläge haben dagegen bisher nicht die Reiselaune der Deutschen als solche beeinträchtigt". Zum Teil wichen Urlauber aber auf andere Ziele aus.

Der BTW-Tourismusindex wird zweimal im Jahr veröffentlicht. Grundlage ist unter anderem der monatliche GfK-Konsumklimaindex, für den etwa 2000 Verbraucher befragt werden. Letzter Erhebungszeitraum für das aktuelle Reisebarometer war vom 2. bis 13. November nachmittags - also nach den Attacken im tunesischen Sousse im Sommer und vor den Terroranschlägen von Paris. (dpa)