Essen. Die Kreuzfahrtbranche boomt. Um konkurrenzfähig zu bleiben, lassen sich die Reedereien so einiges einfallen. Was genau, erfahren Sie hier.
Mit der "Harmony of the Seas" stellt Royal Caribbean im kommenden Jahr das größte Kreuzfahrtschiff der Welt in Dienst. Getauft wird das maximal 6410 Passagiere fassende Schiff in Fort Lauderdale in Florida, kündigte die Reederei auf der Kreuzfahrtmesse Seatrade Europe in Hamburg an. Royal Caribbean hält bereits derzeit den Größenrekord mit der "Oasis of the Seas" und der "Allure of the Seas". Mit der "Ovation of the Seas" geht 2016 ein weiteres Schiff der Reederei an den Start. Es fährt nach der Indienststellung nach Asien und wird dort getauft.
Hapag-Lloyd: Keine Rückkehr ins Premium-Segment
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten wird sich auch weiterhin auf die beiden Segmente Luxus und Expeditionen konzentrieren. Eine Rückkehr ins Premium-Segment schloss Geschäftsführer Karl J. Pojer auf der Kreuzfahrtmesse Seatrade Europe aus. Die Reederei hatte 2014 das Premium-Schiff "Columbus 2" abgegeben und sich voll auf die "Europa" und "Europa 2" sowie die "Hanseatic" und "Bremen" konzentriert. Auf dem neuesten Schiff, der "Europa 2", setzt Hapag-Lloyd verstärkt auf Events. Als Beispiel nannte Pojer das Kulinarik-Format "Soul Kitchen", "Fashion2sea" für Modebegeisterte, Talk-Formate zum Beispiel mit Sabine Christiansen oder das Sportkonzept, für das unter anderem die Skifahrerin Maria Höfl-Riesch an Bord ist.
Celebrity Cruises streicht Übernacht-Aufenthalte in Istanbul
Wegen Sicherheitsbedenken hat Celebrity Cruises vorerst alle Übernacht-Aufenthalte in Istanbul abgesagt. Die Routen von acht Kreuzfahrten im September und Oktober wurden geändert, teilte das Unternehmen mit. Betroffen sind die "Equinox", "Constellation" und "Reflection". Das amerikanische Außenministerium warnt US-Bürger seit kurzem vor Reisen in die Türkei. Das deutsche Auswärtige Amt rät bei Reisen nach Istanbul zu erhöhter Vorsicht. Im August kam es in der Metropole zu mehreren Anschlägen auf die Polizei.
Tui Cruises: Nach "Mein Schiff 7" und "8" keine weiteren Schiffe
Vor kurzem hat Tui Cruises den Auftrag für die "Mein Schiff 7" und "Mein Schiff 8" gegeben. Danach wird die Reederei aber erst einmal keine weiteren neuen Schiffe mehr bauen lassen. Wenn die "Mein Schiff 7" und "Mein Schiff 8" 2018 beziehungsweise 2019 in Dienst gestellt werden, gehen die beiden ältesten Schiffe des Unternehmens, die "Mein Schiff 1" und "Mein Schiff 2", an die britische Schwestermarke Thomson Cruises. Im kommenden Jahr wird zunächst einmal die "Mein Schiff 5" getauft. Nur kleinere Veränderungen sind darauf geplant. "Sport und Bewegung spielen eine immer größere Rolle", sagte Geschäftsführerin Wybcke Meier auf der Seatrade Europe. So werde zum Beispiel das Angebot an Kursen ausgebaut. Als Beispiele nannte sie Thai Chi, Yoga, aber auch Vorträge. Als neues Fahrtgebiet hat Meier die USA im Blick. Mit welchem Schiff die Reederei dort unterwegs sein will und auf welchen Routen, sagte sie jedoch noch nicht.
MSC wird auch 2016 mit drei Schiffen in Deutschland fahren
MSC wird auch 2016 mit drei Schiffen in Deutschland vertreten sein. Neben der "Splendida" in Hamburg wird die "Musica" ab Kiel fahren, die "Opera" ab Warnemünde. "Wir sind sehr zufrieden mit dem deutschen Markt", sagte Deutschland-Chef Michael Zengerle auf der Seatrade. Das Wachstum liege über dem Marktniveau im hohen einstelligen Bereich. Gleichzeitig machte Zengerle klar, dass das größte Volumen nach wie vor in anderen Regionen zu holen ist. Als neuen Markt hat MSC erst vor kurzem China identifiziert. Ab dem kommenden Jahr wird die Reederei dort mit der "Lirica" vertreten sein.
"Aida Prima" und ihre Schwester sollen beide 2016 fertig werden
Aida Cruises rechnet fest damit, dass sowohl die "Aida Prima" als auch ihr noch namenloses Schwesterschiff 2016 an den Start gehen werden. "Die "Aida Prima" wird auf jeden Fall Ende April ab Hamburg fahren", sagte Michael Thamm, Chef der Aida-Mutter Costa, auf der Seatrade Europe. Zuletzt hatte die Mitsubishi-Werft angekündigt, das Schiff noch vor Weihnachten ausliefern zu wollen. Das ebenfalls in Japan im Bau befindliche Schwesterschiff der "Aida Prima" soll ebenfalls 2016 an den Start gehen, erklärte Thamm - aller Voraussicht nach im Herbst. Für 2019 und 2020 haben Aida und Costa jeweils zwei weitere Schiffe bestellt. Vor allem beim Antrieb wird es hier eine große Veränderung geben: Alle vier fahren mit Flüssiggas (LNG). Alle vier Schiffe werden die gleiche Plattform haben, jedoch auf die speziellen Bedürfnisse beider Reedereien zugeschnitten sein. (dpa)