Berlin. Das Gepäckband ist leer und der eigene Koffer immer noch nicht da: eine Horrorvorstellung für viele Reisende. Aber Panik ist meist nicht nötig.

"Es kommt so gut wie nie vor, dass ein Koffer überhaupt nicht mehr auffindbar ist", sagt Carola Scheffler vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL). Die meisten Koffer tauchen sogar noch am selben Tag wieder auf.

Kommt ein Gepäckstück nicht an, wendet sich der Besitzer am besten umgehend an den "Lost-and-Found"-Schalter des Flughafens. Dort kann er eine Schadensmeldung aufgeben. Der Fluggast braucht dafür den Gepäckschein, der sich auf dem Flugticket befindet. Wichtig ist außerdem, den Koffer genau zu beschreiben. Damit das gelingt, sollte der Koffer möglichst individuell gestaltet und persönlich gekennzeichnet werden, rät Scheffler. Bunte Kofferbänder und eine ungewöhnliche Farbe erhöhen den Wiedererkennungswert.

Oft haben Reisende, deren Koffer nicht unmittelbar am Flughafen wieder auffindbar ist, Anspruch auf Ersatzkäufe. Das können beispielsweise Kleidung und Hygieneartikel sein. "Viele Airlines stellen aber auch fertige Kosmetik-Pakete zur Verfügung", sagt Carola Scheffler. Eine feste Obergrenze gibt es für die Ersatzkäufe nicht. Allerdings müssen sie sich im Rahmen halten. "Und sie sollten am besten so günstig wie möglich sein", rät Scheffler. Reisende haben 21 Tage Zeit, um die Quittung der gekauften Waren bei der Airline einzureichen und sich die Kosten erstatten zu lassen.

Fluggesellschaften arbeiten mit dem selben System

Um den Koffer wiederzufinden, arbeiten nahezu alle Fluggesellschaften mit dem selben internationalen System, in das alle Koffer eingegeben werden, die auf die Reise geschickt werden. Das erleichtere die Suche nach vermissten Gepäckstücken wesentlich, sagt Boris Ogursky von der Lufthansa. Sobald die Fluggesellschaft den Koffer wiedergefunden hat, benachrichtigt sie den Kunden. Der muss dann nicht zwingend erneut zum Flughafen fahren, um sich sein Gepäck abzuholen. "Meistens wird das Gepäck zum Hotel gebracht, die Kosten dafür übernimmt die Fluggesellschaft", erklärt der Lufthansa-Sprecher.

Sollte ein Koffer doch dauerhaft verschollen sein, übernimmt die Fluggesellschaft nur einen Teil der Kosten. Fluggesellschaften müssten für einen Schaden bis etwa 1200 Euro aufkommen, sagt Ogursky. (dpa)