Düsseldorf.. Wir haben Reisende am Düsseldorfer Flughafen gefragt, welches (Lieblings-)Teil unbedingt in den Koffer muss, damit die Reise auch kein Reinfall wird. Auf ihre Zahnbürste möchten die meisten nicht verzichten. Aber es gibt noch persönlichere Dinge, die im Urlaub nicht fehlen dürfen.

Ich packe meinen Koffer und nehme mit… Zahnbürste, Sonnenbrille, Unterhose zum Wechseln – das fällt den meisten Reisenden zuerst ein, und manchen Männern soll das ja sogar reichen. Aber selbst, wenn die Tasche schon vor der Abfahrt (vom Rückweg wollen wir gar nicht reden) so voll ist, dass sie nur mit Gewalt zu geht: Gibt es ein (Lieblings-)Teil, das immer mit muss? Ohne das Erholung nicht geht, ohne das Schlafen nicht möglich ist, ohne das die Ferien verderben, bevor sie begonnen haben?

Annika Fischer hat Urlauber gefragt, bevor sie in Düsseldorf ins Flugzeug gestiegen sind, was sie nie, nie, niemals zuhause lassen würden. Für unseren Fotografen Lars Heidrich öffneten sie Taschen und Koffer.

Nicht ohne meinen Hund

Statt Gucci-Täschchen hat Elefteria aus Lippstadt Gucci, den Shi-Tsu. Der ist so klein, der darf in die Kabine nach Kreta. Gucci war schon zweimal dort, „er ist auch schon ins Mittelmeer gesprungen“. Elefteria hat ihre Ausbildung fertig, Freundin Mareen ihr Abitur. Sie würden, aber nur ganz vielleicht, auch allein reisen, aber nun, der Hund gehört ja der 21-Jährigen, nicht ihren Eltern: „Ich muss mich kümmern.“

Nicht ohne Geld

Klingt logisch, was Karl Erstling da zuerst einfällt: „Ohne Moos nix los!“ Für den Urlaub hat der Leichlinger einen dicken Brustbeutel vor dem Bauch, auf dem Kopf einen Strohhut mit Schland-Band und natürlich seine Frau Tina an seiner Seite. „Man kann alles kaufen“, sagt der Chemietechniker (53). Aber das Geld dafür sollte schon dabei sein.

Nicht ohne meinen Bikini

„Der ist immer dabei.“ Der Freund auch? „Der nicht, ich fliege auch allein.“ Diesmal aber darf Philipp mit, es geht mit Lina aus der Nähe von Lingen nach Fuerteventura. Und mit dem Bikini. „Sie hatte schon einen, aber es musste ein neuer sein“, sagt er. „Es ist jedes Jahr der gleiche, nur in einer anderen Farbe“, sagt sie. Wobei das mit der Farbe... Der Zweiteiler ist nämlich neonfarben, diesmal pink, neulich orange, „damit er richtig schön strahlt“. Philipp trägt kein Neon, der hat eine Badehose mit blauen Blümchen, Lina nennt sie „die Hässliche“.

Nicht ohne einen Ball

Dabei machen diese Jungs ganz bewusst Urlaub ohne. „Wir haben die Schnauze voll vom Fußball“, sagt Roberto von der Spielvereinigung Eidinghausen-Wersten bei Bad Oeynhausen. Leo hat sich in einem der letzten Spiele auch noch das Schienbein gebrochen, reist jetzt auf Krücken nach Jerez de la Frontera. Aufgestiegen sind sie aber, Hutti, eigentlich Hossein, trägt deshalb immerhin seine Vereinsjacke, mit einigem Stolz. Und im Rucksack dann doch einen Ball, nebst Luftpumpe. Ist aber ein Volleyball. Selami zeigt, was er damit kann, in der Luft halten und so. Mit dem Fuß. Sind eben doch Fußballer...

Nicht ohne meinen Woezel

Niemals ohne die Zahnbürste, das Telefon, die Sonnenbrille, das Surfbrett, das Püppchen, meine Schwester – und Woezel. Es kommt was zusammen, wenn Familie Valentijn aus Roermond reist. „Zahnbürste“, sagt Mutter Linda auch nach langem Nachdenken noch, die ist sogar wichtiger als ihr Telefon, das sie zum Arbeiten braucht, selbst im Urlaub. Und die Sonnenbrille, die schon im bewölkten Düsseldorf in ihren Haaren steckt, weil sie starkes Licht nicht verträgt. Und die Armbanduhr. So viel zu Mama. Papa Ferry braucht sein Surfbrett (im Winter das Snowboard), oben drauf haben sie diesmal den Kindersitz geschnallt. Für Sanne, die ganz Kleine, die den Buggy dabei hat und die Puppe Lisa. Und dann ist da noch Jasper, der hat seinen eigenen Koffer und im Arm den blauen Woezel, sprich: Wusel. Ohne den Stoffhund kann Jasper nicht schlafen. Sanne aber auch nicht: Die hat im Koffer auch einen Woezel. In Groß.

Nicht ohne ein Buch

Gerade liest Sieglinde Fuhrmann (r.) aus Neuss einen Krimi, „Denen man nicht verzeiht“ von Patrick McDonald, aber sie hat sowieso immer ein Buch dabei. „Ich lese überall“, in der Badewanne, im Bus, auf dem Klo auch. Und jetzt am Lago Maggiore. Seite an Seite mit Freundin Angelika Bradter aus Grevenbroich. Die liest auch, das Buch heißt „In aller Stille“ von Sue Grafton, gerade hat es allerdings unter dem in der Tasche ausgelaufenen Wasser zu leiden. Dabei gehört es: auch Sieglinde! Die hat aber noch Ersatz, ein Zweitbuch im Handgepäck und noch drei im Koffer. Schafft sie alle und lässt sie dann vor Ort zurück.

Nicht ohne mein Handy – oder doch die Flasche Gin?

Das „Mobile Phone“ – das Handy hat so ziemlich jeder genannt, das muss immer mit, genau wie die Zahnbürste. Diese Damen aber aus den britischen Midlands („In the middle of England“) sind schon etwas älter, gerade auf Schiffstour auf Mosel und Rhein, und trotzdem zückt Norma Taylor als erstes ihr Telefon als wichtigsten Gegenstand. Obwohl, den Lippenstift hat ihre Freundin noch erwähnt. Und bevor sie überhaupt etwas sagten, haben sie lange gekichert. Wie die Schulmädchen. Denn was ihnen zuallerallererst einfiel, allen und gleichzeitig: Das war, aber nicht verraten!, eine Flasche Gin.

Nicht ohne meine Kamera

Der Rucksack, der sie trägt, ist bald genau so groß wie der auf Thomas’ Rücken, dabei ist er sowieso ein Rucksack-Reisender. Es geht nach Indonesien, vier Wochen, drei Freunde, neun Kilo Kameratasche. So waren sie schon in Marokko, Island und im Baltikum, diesmal feiern die Kölner ihr erstes Staatsexamen in Jura. Die Kamera muss immer mit, der Rechner auch, damit sie unterwegs schon mal löschen können. 2000 Fotos werden sie wohl mitbringen, „zur Erinnerung, sonst vergisst man ja einiges“. Ohne Löschen wären es 5000, bestimmt.