Essen. Dem Quellwasser der slowenischen Dobrna-Therme wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Besucher können in den Marmorbädern des Kurhauses entspannen.

Drei Stufen hinab in die Hölle und man ist wie neugeboren.“ Ludwig Neubert weiß, wovon er spricht. Mit seiner Frau Anneliese kommt er seit 28 Jahren in die Therme Dobrna. Zweimal im Jahr genießt das Ehepaar hier in Slowenien die heilende Kraft warmen Quellwassers. Entspannung für Körper und Geist gibt es hier und damit für vom Stress geplagte Urlauber einen Ausgleich zum Berufsalltag. Die Therme Dobrna ist die älteste des Landes. Schon die Römer wussten um ihre wohltuende Wirkung und auch Louis Bonaparte, ein Bruder Napoleons, genoss im 19. Jahrhundert die Vorzüge des 15-minütigen Baderituals.

Als Besucher fühlt man sich noch heute in alte Zeiten zurückversetzt, wenn man die Marmorbäder des Kurhauses betritt. In ihrer Mitte findet man in einem kleinen Kuppelsaal einen gemauerten Brunnen. Aus 1200 Metern Tiefe sprudelt hier die 35 Grad warme Quelle.

Doch Anneliese Neubert zieht nicht nur das Wasser nach Dobrna. „Hier ist einfach alles toll. Wir werden gut betreut, und alle sind so freundlich. Außerdem ist die Landschaft einmalig“, sagt die 83 Jahre alte Stuttgarterin. Zudem bietet Dobrna zahlreiche Wandermöglichkeiten. Eine davon ist das Loka-Tal, wo man staunend durch die Karstlandschaft streifen und 300 Jahre alte Mühlen bewundern kann. Zum Abschluss lohnt ein Besuch der Hirschfarm Lamperček, wo Erwin Einfalt seine Gäste empfängt.

Vorbeugen istbesser als heilen

Der Slowene wurde in Schwaben geboren und bringt schmunzelnd auf den Punkt, womit man sich auf einer Hirschfarm die Zeit vertreibt: „Essen, Trinken, Hirsche gucken.“ Rund 140 Tiere kann der Besucher nach Heidelbeerschnaps und Hirschgulasch oder Brotzeitteller mit hausgemachten Spezialitäten beobachten. Auf der 13 Hektar großen Fläche tummeln sich Rotwild, Damwild und Mufflon. Ein kleines „Jagdmuseum“ hat Erwin auch eingerichtet.

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Nach der Wanderung geht es wohlig erschöpft zurück ins Kurhaus. Hier bringt ein kleiner Spaziergang durch den 200 Jahre alten Feng Shui Park weitere Entspannung. An dessen Ende liegt das „Hotel Vita“, in dem sich das medizinische Zentrum der Anlage befindet. Dessen Schwerpunkt liegt auf Frauenheilkunde und Urologie.

Doch auch wer gesund ist, profitiert von der wohltuenden Wirkung des Thermalwassers hier in Slowenien. Im Hotel, zu dem jeder Gast der Therme Zugang erhält, gibt es mehrere Becken, eine großzügig gestaltete Saunalandschaft und einen Wellness-Bereich. „Ohnehin ist vorbeugen besser als heilen“, sagt Jože Duh, Direktor des medizinischen Zentrums. Die Mischung aus Ruhe, Natur und Entspannung bildet dafür die ideale Rahmenbedingung. Es ist ein Rückzugsort der Stille und Erholung.

Wem das dann doch auf Dauer zu viel Ruhe ist, der findet in der Umgebung von Dobrna auch das Passende. Die malerische Hauptstadt Sloweniens, Ljubljana, ist gerade einmal 80 Kilometer entfernt und eignet sich hervorragend als Tagesausflug für erlebnisreiche Stunden im Großstadttrubel. Noch näher liegt das 20 Kilometer entfernte Celje, das mit seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit einige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Und mit müden Füßen tut die Entspannung in der Therme gleich doppelt gut.