Essen. Der Wintereinbruch hat für ordentlich Schnee in NRW gesorgt, auch auf den Dächern. Was man jetzt wissen muss und wie man vorbeugen kann.

Dicke Eiszapfen an Regenrinnen und schneebedeckte Dächer sind in diesen Tagen keine Seltenheit in Nordrhein-Westfalen. Was erst einmal schön aussieht, kann allerdings auch gefährlich werden. Was aber kann man dagegen tun?

Gegen Dachlawinen können sogenannte Schneefanggitter installiert werden. Liegt das Dach an einer Stelle, wo Personen durch die Lawinen verletzt oder die Verkehrssicherheit beeinträchtigt werden könnte, sind diese Gitter sogar verpflichtend.

Versicherung fragen, ob Schneefanggitter installiert werden muss

Der Dachdecker-Verband Nordrhein (DDVNR) rät jedem Hauseigentümer, mit seiner Versicherung zu sprechen, ob man verpflichtet ist, ein Schneefanggitter zu installieren. "Solche Sachen sollten dann aber nur von Fachleuten angebracht werden", sagt der Leiter der Fachtechnischen Abteilung, Bernd Redecker.

+++ Nachrichten direkt ins Postfach: Hier können Sie sich für unsere kostenlosen Newsletter anmelden! +++

Viele Menschen stellen sich derzeit auch die Frage, wieso auf vielen Dächern Schnee liegt, auf anderen jedoch nicht. "Das hängt von den Ziegeln und der Isolation ab", so Redecker. Bei glatten Ziegeln, die zumeist auf moderneren Häusern verlegt werden, rutsche der Schnee zum Beispiel schneller ab als bei rauen Ziegeln älterer Häuser.

Taupunkt setzt bei schlecht isolierten Dächern schneller ein

Zudem setze der Taupunkt bei schlechter isolierten Dächern schneller ein. Grundsätzlich müsse man sich aber keine Sorgen über Langzeitfolgen für das Dach nach einigen Kälte- und Schneetagen machen. Die meisten Häuser seien so gut gedämmt, dass kein Schnee durchs Dach durchdringen und etwa an der Isolierung Schaden anrichten könne.

Auch die Schneelasten sollten noch kein Problem sein. Wer an seinem Haus jedoch einige kreisrunde Stellen ohne Schnee erkennt, sollte aufmerksam werden. Dann könnte es Probleme mit der Wärmedämmung geben.

Große Eiszapfen am Haus nicht selbst entfernen

Ein weiteres Problem neben dem Schnee auf dem Dach sind Eiszapfen, die sich an Regenrinnen bilden. Vorbeugend kann man hier kleine Heizungen installieren, die ab einer bestimmten Temperatur anspringen. Diese sind im Fachhandel erhältlich. Wer dicke Eiszapfen an seinem Haus erkennt, sollte diese möglich nicht selbst entfernen, sondern besser die Feuerwehr rufen.

Auch interessant

Denn einen Dachdecker zu erreichen, ist derzeit gar nicht so leicht. Zum einen gibt es viele Einsätze, wie etwa in Hattingen, zum anderen arbeitet nicht jeder Betrieb. "Die Gefahr ist sehr groß, dass bei der Wetterlage etwas auf dem Dach passiert", sagt Bernd Redecker vom Dachdecker-Verband Nordrhein. Zudem gingen viele Betriebe bei den derzeitigen Wetterverhältnissen in Kurzarbeit und seien so gar nicht erst zu erreichen.

Sie sind Telegram-User? Dann verpassen Sie mit unserer regionalen Nachrichtenübersicht der WAZ keine Infos mehr. Hier kostenlos bestellen!

Der DDVNR rät generell jedem Hausbesitzer, mindestens ein- bis zweimal im Jahr einen Dachcheck durchführen zu lassen. Dann müsse man sich auch an eisigen Tagen keine Gedanken um sein Dach machen.