Recklinghausen. . Von den wenigen Nord-Süd-Autobahnen durchs Ruhrgebiet ist sie noch die wichtigste: Die A43 Münster-Wuppertal durchquert im Kern des Reviers Recklinghausen, Herne und Bochum. Genau dort soll sie nun auch sechsspurig werden. Das kostet eine halbe Milliarde Euro und wird vermutlich zehn Jahre dauern.

Inzwischen treten die beiden ein bisschen auf wie die Hauptfiguren einer Serie namens, sagen wir, „Die Zwei von der Baustelle“. Bei Michael Groschek klingt das so: „Ferlemann bringt die Schecks mit und wir die guten Ideen“, sagt der Landesverkehrsminister über den Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium. Bei Enak Ferlemann klingt das so: „Es freuen sich immer alle Menschen, wenn sie uns beide im Pack sehen.“ Groschek&Ferlemann.

Es war ihr x-ter gemeinsamer Termin in den letzten Jahren, entweder durchtrennen sie gut gelaunt Flatterbänder über Neueröffnungen, oder sie setzen an zu ersten Spatenstichen. Ermüdet der Spatenstiche, brachten sie stattdessen ebenso symbolisch am Dienstag ein – zugegeben: nachdrücklich angesägtes – Stück Brückengeländer zum geplanten Fall. Und die Nachricht war: Die Baustelle ist eröffnet.

Verkehrsumtoster Kern

Denn die Autobahn 43 ist die wichtigste unter den zu wenigen Nord-Süd-Strecken durchs Ruhrgebiet. Im Revier führt sie von Haltern bis Sprockhövel und wird in ihrem verkehrsumtosten Kern jetzt erweitert von vier- auf sechsspurig. Zunächst in Recklinghausen, wo sich die Baustelle bereits in den nächsten Wochen mit Rodungen an den Rändern materialisiert; danach in Herne und in Bochum, wo der Landesbetrieb „Straßen NRW“ noch tief in der Planung steckt.

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Die gesamte Länge: über 22 Kilometer. Die Kosten: gut eine halbe Milliarde Euro. Die Bauzeit: zehn bis zwölf Jahre. Die Nutzer: 100.000 Fahrer Tag für Tag, die sich dann weniger stauen und die auf lärmgemindertem Opa-Asphalt rollen; und Nachbarn der Autobahn, die hinter höheren Lärmschutzwänden verschwinden.

Die Lücke von Essen

Und so sprachen die beiden über die wichtigste Nord-Süd-Strecke und kamen mühelos auf die fehlende: auf die Lücke von Essen. „Die 52 wollen wir, in der vollen Ausbaubreite“, sagt Ferlemann. Groschek zu derselben Strecke: „Auf jeden Fall bauen wir die unmittelbare Verbindung A 2/A 42.“ Das Ruhrgebiet sei schließlich „nicht groß geworden durch Wutbürger, sondern durch Mutbürger“. Der Durchbau der 52 hängt vor allem wegen des Widerstands in Essen und in Gladbeck fest. Irgendwie galt also auch ihm, dem Widerstand, was Minister Groschek zur A 43 sagte: „Der Steiger-Gruß: schüpp schüpp und quatsch nicht.“