Essen. Immer mehr Kinder im Ruhrgebiet wachsen in Armut auf. Allein in Essen sind 22.600 Mädchen und Jungen betroffen. In einzelnen Stadtteilen – wie Duisburg-Marxloh – gelten bereits die Hälfte aller Jugendlichen als arm.
Großwerden im Ruhrgebiet – für jedes dritte Kind bedeutet das heute Aufwachsen mit Armutsrisiko. In Essen und Duisburg, Oberhausen und Gelsenkirchen, Hagen und Herne leben weit über 30 Prozent aller Kleinkinder in Familien mit Hartz-IV-Bezug. In einzelnen Stadtteilen, wie in Duisburg-Marxloh, sind es bereits fast die Hälfte.
Bei den älteren Kindern sinkt das Armutsrisiko leicht – doch allein in Essen leben 22.600 Kinder und Jugendliche in Familien unter der Armutsgrenze. Während Kinderarmut Studien zufolge bundesweit leicht zurückgeht, stieg sie in vielen Regionen in NRW an. „Und sie wächst weiter“, beobachten die Mitarbeiter der Jobcenter.
In NRW sind die Unterschiede zwischen den Regionen besonders groß, wie eine Analyse der Bertelsmann-Stiftung zeigt: Während im Kreis Coesfeld oder im Kreis Olpe demnach nur jedes zehnte Kleinkind in Armut lebte, war es in Gelsenkirchen fast jedes zweite.
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In einer aktuellen Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung, die nach Regierungsbezirken unterscheidet, liegt die Kinderarmutsquote in Bremen oder Mecklenburg-Vorpommern zwar noch höher als in NRW, zahlenmäßig aber leben die meisten einkommensarmen Kinder in den Bezirken Düsseldorf (186.000), Köln (145.000) und Arnsberg (143.000) sowie in Berlin (136.000).
Damit lebt knapp ein Viertel aller betroffenen Kinder laut Studie in einer dieser Regionen. „Bedenklich“ finden die Forscher Ausmaß und Entwicklung der Einkommensarmut unter Kindern in NRW: In vier von fünf Regierungsbezirken sei die Quote in den letzten Jahren gestiegen. Eine Ausnahme: der Bezirk Detmold.