Berlin. Bundesweit sind am Mittwoch tausende Erzieher in kommunalen Kindergärten in Warnstreiks getreten. In zahlreichen Städten blieben deshalb Kitas geschlossen. Allein in NRW wurden 4500 Beschäftigte zu den Protesten aufgerufen. Die Erzieher kämpfen für höhre Löhne und besseren Gesundheitsschutz.
Im Streit über einen Gesundheitstarifvertrag für die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes hat es am Mittwoch erste Warnstreiks in Kindertagesstätten gegeben. Mit den bundesweiten Aktionen wollen die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den Druck auf die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde erhöhen. Durch die Warnstreiks werde es in Schwerpunktbereichen zu Schließungen von Kitas kommen, kündigten Verdi und GEW an. Allein in Nordrhein-Westfalen waren demnach 4500 Beschäftigte in 23 Städten zu den Protesten aufgerufen. Eltern betroffener Kinder seien zuvor informiert worden.
Urabstimmung über unbefristete Streiks beginnt
Die Arbeitgeber hatten die Warnstreiks bereits im Vorfeld scharf kritisiert. «Der Streikaufruf der Gewerkschaften ist unnötig», erklärte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Manfred Hoffmann. «Er trifft die Kinder und ihre Eltern - und bringt uns inhaltlich nicht weiter.» Die nächste Runde der Eingruppierungsverhandlungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst sei bereits auf den 27. Mai terminiert. «Es wäre gerade den Eltern und Kindern gegenüber fair gewesen, diesen Termin abzuwarten.»
Ab Donnerstag wollen die Gewerkschaften eine Urabstimmung über unbefristete Streiks beginnen, die dann bereits am 15. Mai beginnen könnten, wie GEW-Referent Bernhard Eibeck der AP am Mittwoch sagte. Die Gewerkschaften fordern für die bei Kommunen beschäftigten Sozialarbeiter und Erzieher einen besseren Gesundheitsschutz. Der physische und psychische Druck habe zugenommen, das Gehalt habe sich durch neue Eingruppierungssysteme in den vergangenen Jahren hingegen verschlechtert. (afp/ap)