Bochum. Im Bochumer Stadion würde er nicht mehr gastieren, verkündete Herbert Grönemeyer bei seinem Auftritt am Dienstag. Aus Sicherheitsgründen! Ein Missverständnis, wie sich nun herausstellt.
Verwirrender Abgesang nach einem großartigen Abend: Herbert Grönemeyer hat auf der Bühne das Ende seiner Open-Air-Gastspiele in Bochum verkündet – und hinter den Kulissen für Irritation und Missstimmung gesorgt.
26 000 Besucher bejubelten Grönemeyer am Dienstag bei seinem Heimspiel im Rewirpowerstadion (wir berichteten). Doch alle waren verwundert und enttäuscht, als der 56-Jährige zu Beginn erklärte, sein Auftritt sei nach 27 Jahren „der letzte im Stadion“. Aus Sicherheitsgründen, so Grönemeyer, „finden hier keine Konzerte mehr statt.“
Veranstalter und Stadt weisen Grönemeyers Aussage zurück
„Ein totales Missverständnis“, bedauerte Veranstalter Klaus Goik am Mittwoch auf WAZ-Anfrage. Seine Erklärung: Ein Techniker habe Grönemeyer erzählt, wegen gestiegener Sicherheitsauflagen dürften künftig weniger Besucher in den Innenraum. Dies mache die Stadionkonzerte in Bochum unrentabel und somit unmöglich. „Alles Blödsinn. Siebenundzwanzigtausend Zuschauer passen ins Stadion. Es gab und gibt keine neuen Auflagen“, betont Goik. Warum Grönemeyer die Falschinformation vor den Fans verkündete, sei ihm „rätselhaft“.
Auch die Stadt weist die Darstellung Grönemeyers scharf zurück. „Die Aussage entbehrt jeder Grundlage“, entgegnet Dezernentin Birgitt Collisi. Das Stadion sei spätestens nach dem Umbau zur Frauenfußball-WM 2011 „sicherheitstechnisch in einem hervorragenden Zustand. Wir könnten hier jeden Tag Konzerte stattfinden lassen.“
Ob Grönemeyer noch einmal zur Castroper Straße zurückkehrt, ist offen. „An Sicherheitsauflagen würde ein Konzert aber auch künftig nicht scheitern“, heißt es im Rathaus. Und auch Klaus Goik wäre dabei: „Ich würde sofort wieder ins Stadion gehen. So ein tolles Publikum wie am Dienstag habe ich noch nie erlebt.“
Heimspiel für Herbert