Christen und Muslime beten gemeinsam für Erhalt von Kirchen
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Duisburg. .
Den Vers „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“, konnten gestern nach ein paar Wiederholungen auch die Muslime mitsingen. Dass es sich dabei um ein Zitat Jesu handelt, spielte augenscheinlich keine Rolle. Im Kampf um die von Schließung bedrohten Kirchen im Duisburger Norden vereinten sich Katholiken und ihre muslimischen Nachbarn am Freitag auch im gemeinsamen Gebet. Rund 150 Männer, Frauen und Kinder aus der benachbarten Grundschule und dem – auch von Muslimen genutzten – katholischen Kindergarten trafen sich am Mittag vor dem Portal der St. Barbara-Kirche. In einer Woche will Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck entscheiden, welche zwei oder drei der derzeit noch fünf Gemeindekirchen in der Hamborner Pfarrei St. Norbert geschlossen werden.
Der Koran hat nichst dagegen
Natürlich könne sie ihren Gott darum bitten, dass eine katholische Kirche erhalten bleibt, sagt die Muslima Zehra Yilmaz. Da habe auch der Koran nichts dagegen. Egal ob Moschee, Kirche oder Synagoge – Gotteshäuser gelte es zu schützen. Yilmaz leitet die Begegnungsstätte der nicht weit von St. Barbara entfernten Merkez-Moschee. Schon seit Jahren ist sie mit Angelika Hoffmann befreundet, neben der sie nun im Eingang der Barbara-Kirche steht. Hoffmann organisiert den Protest gegen die Kirchenschließungen. Als Pfarrgemeinderatsvorsitzende hat sie alle Kirchen im Blick – aber ihre Heimat St. Barbara liegt ihr besonders am Herzen. „Hoffen wir, dass der Heilige Geist nicht an unserem Bischof vorbeifliegt“, sagt sie und setzt weiter auf eine „gute Entscheidung“.
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