Ruhrgebiet. . Das Motiv: Bottrop als Nabel der Welt. Der Maler: Musiker und Künstler Udo Lindenberg. Das Ergebnis: Ein echter „Likörello“ aus Farben, die mit Alkohol eingefärbt wurden. Das Bild versteigert jetzt der Initiativkreis Ruhr.

Viele Interessenten soll es bereits geben, auch außerhalb des Ruhrgebiets steigern Udo-Lindenberg-Fans für dessen „Likörello“ mit. Aber keine Panik: Angebote für das 1,87 mal 1,67 Meter große Gemälde des Alt-Rockers – seine Vision zu Bottrop, der Klimastadt der Zukunft – können noch bis zum 30. November per E-Mail an lindenberg-bild@i-r.de abgegeben werden.

Doch ein bisschen Panik: Das Mindestgebot liegt bei 35 000 Euro, ein nicht gerade preiswertes Weihnachtsgeschenk. Dafür ist das Werk, man könnte es auch Lindographie nennen, besonders exklusiv. Angestoßen wurde es durch den Initiativkreis Ruhr, gemalt vom Panik-Rocker in seinem ganz speziellen Stil mit Likörfarben. Bekanntlich schlürft der Nuschel-Barde selbst mal gerne einen Eierlikör.

„No panic in Bottrop“

Der Initiativkreis Ruhr will mit dem Bild für das Ruhrgebiet und seine Innovationskraft werben. „Blauer Himmel, grüne Stadt“, unter diesem Motto hat der Initiativkreis im Frühjahr 2010 einen revierweiten Wettbewerb für die Klimastadt der Zukunft ins Leben gerufen. Gesucht wurde ein typisches Stück Ruhrgebiet, das als Modellstadt eine Vorbildfunktion für die Erneuerung des gesamten Reviers übernimmt. Die Wahl fiel auf Bottrop als Pilotstadt, wo jetzt vor allem Häuser besser isoliert und mit effektiven Heizungsanlagen ausgestattet werden sollen.

„No panic in Bottrop“, hat Lindenberg passenderweise auf sein Gemälde gekritzelt und natürlich das „Emscher-Valley“, die Uni, einen Förderturm und den Tetraeder. Mitte der 90er-Jahre nahm Lindenberg neben dem Mikrofon erstmals den Pinsel in die Hand. Arbeiten des „Strichers aus St. Pauli“, wie er sich seitdem ab und zu selbst bezeichnet, hängen mittlerweile sogar an den Wänden des Kanzleramtes und im Haus der Geschichte. Die Malereien des 65-Jährigen – eingefärbt mit alkoholischen Getränken – sind patentiert und ebenso skurril wie der „Ejakulator“, bei dem Lindenberg mit Hilfe eines Schlagzeugs die Leinwand vollspritzt.