Bonn. .
40.000 Euro in Cent-Beträgen schlummerten in der Garage einer Kleinunternehmerin, die das Geld ihrer angestellten Toilettenfrauen mutmaßlich nicht versteuert hatte. Ermittler der Bonner Staatsanwaltschaft rückten mit einem Lkw an.
Es war ein Einsatz, an den sich die Ermittler der Bonner Staatsanwaltschaft wohl noch lange erinnern werden. Sie rückten mit einem Lkw und Schaufeln zu einem Bonner Wohnhaus aus, damit sie Säcke voller Cent-Münzen abtransportieren konnten. Hintergrund: Eine Frau aus Bonn, die bundesweit mit gepachteten Toiletten ihr Geld verdient haben soll, wird verdächtigt, bis zu 40.000 Euro an den Finanzbehörden vorbeigeschleust zu haben. Offenbar hat sich das Geschäft mit dem Geschäft für die Frau gelohnt. Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat sie die mutmaßlich nicht versteuerten Münzen in ihrer eigenen Garage gelagert.
„Wir sind mit einem 7,5-Tonner angerückt, wir wollten die Lastwagen-Achsen nicht zu sehr belasten“, sagt Fred Apostel, Pressesprecher der Bonner Staatsanwaltschaft, scherzhaft. Die mutmaßliche Steuerhinterzieherin habe nicht selbst als Klofrau gearbeitet, sondern sei eine Geschäftsfrau. Zuvor hatte sie die Einnahmen aus ihren gepachteten Toiletten offenbar noch bei der Bank eingezahlt. Doch zuletzt bemerkten die Behörden Unregelmäßigkeiten. „Es waren plötzlich weniger Einnahmen da, als üblicherweise zu erwarten gewesen wären“, sagt Fred Apostel. Medienberichte, wonach die Frau in einem noblen Stadtteil wohne und angeblich eine Luxuslimousine fahre, kommentierte Apostel nicht.
Staatsanwalt überprüft die vergangenen Jahre
Staatsanwaltschaft und Steuerbehörden werden nun die vergangenen zehn Geschäftsjahre der Bonnerin nachprüfen. Den genauen Zeitraum herauszufinden, in dem sich das Geld angehäuft habe, sei jedoch nicht ganz einfach, so Apostel.