Essen. . Vorläufiges Ende im Streit um den Schienennahverkehr in NRW: Bahn und VRR haben am Mittwoch einen Einigungsvertrag unterschrieben. Dieser sieht unter anderem vor, dass die S-Bahn-Linien 5 und 8 vier Jahre früher als geplant neu ausgeschrieben werden.
Der Streit um mehr Wettbewerb im nordrhein-westfälischen Schienennahverkehr ist beigelegt. Vertreter des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) und der DB Regio NRW unterzeichneten am Mittwoch in Essen einen Einigungsvertrag, wie der VRR mitteilte. Dieser sieht nach Angaben eines Bahnsprechers unter anderem vor, dass die S-Bahn-Linien 5 und 8, die derzeit von der Bahn bedient werden, bereits 2014 und damit vier Jahre früher als geplant neu ausgeschrieben werden.
Die neuen Verhandlungen zwischen VRR und DB Regio waren nötig geworden, weil der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe im Februar geurteilt hatte, dass S-Bahn-Leistungen im Normalfall nicht direkt vergeben werden dürfen, sondern öffentlich ausgeschrieben werden müssen. VRR und DB Regio hatten einen bis 2018 laufenden Vertrag jedoch ohne Ausschreibung bis 2023 verlängert. Der Bahn-Konkurrent Abellio hatte dagegen geklagt, weil auch er den S-Bahn-Verkehr anbieten wollte.
Neue Direktverbindungen
VRR und DB Regio vereinbarten nun, dass die S-Bahn-Linien 5 (Dortmund-Witten-Wetter-Hagen) und 8 (Hagen-Wuppertal-Düsseldorf-Neuss) bereits vor dem ursprünglichen Vertragsende ausgeschrieben werden. Im Gegenzug sollen die anderen Linien nicht bis 2018, sondern bis 2019 von der DB Regio betrieben werden, wie der Bahnsprecher sagte.
Zugleich verpflichtete sich die Bahn, ab 2014 neue Fahrzeuge auf der Linie S 6 (Essen-Ratingen-Düsseldorf-Langenfeld-Köln) einzusetzen. Auch das Regionalexpress-Konzept soll wie geplant fortgesetzt beziehungsweise schrittweise eingeführt werden. Es sieht unter anderem neue Direktverbindungen und eine Ausweitung des Sitzplatzangebots vor. (dapd)